Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin

GOTS in Tokyo

Aktuelles

GOTS in Tokyo

Bei den Olympischen Spielen mit Expertise im Gepäck.

Zusammenfassung und Impressionen

Von GOTS Redaktion

Mit ihrer Expertise im Gepäck flogen so einige GOTS-Ärzte nach Tokyo, um dort den Athleten bei den Olympischen Spielen zur Seite zu stehen. Was sie dort erlebt haben, schöne, schwere, freudige und bedrückende Momente – hier eine kleine Zusammenfassung und Impressionen.

Das österreichische medizinische Team bestand aus 3-4 Ärzten, die die 53 österreichischen Starter betreuten. Die Olympischen Spiele Tokio 2020 – erfolgreich durchgeführt 2021 – waren, bedingt durch die Corona Pandemie, ganz spezielle Olympische Spiele.

Kristen: “Aus unserer Sicht waren es sehr schöne und emotionale Spiele bei denen der Sport, die Sportlerinnen und Sportler aber auch die Trainerinnen und Trainer viel mehr als sonst im Focus standen. Und es war eine „once in your lifetime experience“ als medizinischer Betreuer dabei sein zu dürfen und die Athletinnen und Athleten so gut wie möglich zu unterstützen. Normalerweise sind bei Olympischen Spielen die Freunde, Familienmitglieder, Fans und Sponsoren der Athleten im Publikum und bei den Spielen präsent. Das reale Publikum waren diesmal ausschließlich die Betreuer. Die Millionen Zuschauer im Netz können ja nicht direkt anfeuern.”

“Das IOC hatte ein PlayBook generiert das die Abhaltung dieses riesen Events mit hoher Sicherheit ermöglicht hat. Und es ist gelungen. Japan war als Gastgeberland phantastisch, extrem gut organisiert und immer freundlich. Man muss bedenken, dass die Region Tokio im strikten Lockdown war. Von medizinischer Seite war glücklicherweise im gesamten österreichischen Team kein Corona Fall. Aber auch Husten, Schnupfen, Erkältung, Magen-Darm-Erkrankungen waren nicht existent. Bei den Athletinnen und Athleten waren Verletzungen der Finger, Überlastungen der Wirbelsäule, Muskulär – tendinöse Probleme der unteren Extremität zu behandeln. Eine Achillessehnen-Verletzung zwang eine Sportlerin zur Aufgabe.”

Dr. med. Christian Nührenbörger, Leiter Sportorthopädie, Clinique du Sport – CHL, Luxembourg

v.l.: Dr. Christian Nührenbörger und Prof. Martin Engelhardt (hier für die Dt. Triathlon Union) im Stadion, klinische Untersuchung Athlet, beim Training mit dem Athleten, zusammen mit Athleten, Trainer und Physiotherapeutin am Olympiastadion, glücklicher Finalist (© privat)

Nührenbörger: “Die schönsten Erlebnisse waren der völlig unerwartete Finaleinzug eines Athleten, den ich 2 Jahre intensiv medizinisch aufgrund einer schweren Verletzung betreut habe und dessen Olympia-Qualifikation schon eine außergewöhnliche Leistung darstellte, das Wiedersehen mit lieben Kollegen und Freunden, die man über 1,5 Jahre nicht mehr „live” getroffen hatte und die große Freundlichkeit der japanischen Gastgeber. Besonders anstrengend für uns war die Organisation der medizinischen Betreuung vor Ort bei mehreren gleichzeitig stattfindenden Wettkämpfen mit kleinem Team. Dazu kamen die COVID-Regeln mit konsequenter Maskenpflicht drinnen und auch draussen sowie die täglichen Kontrollen. Bedrückend waren die fehlenden Zuschauer und leeren Ränge in den Stadien. Aber trotz allem waren es tolle Spiele!”

Prof. Dr. med. Anja Hirschmüller, Leitende Ärztin Altius Swiss Sportmed Center, Schweiz / Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland

von links: das Ärzteteam der deutschen paralympischen Mannschaft, Anja Hirschmüller mit den Fahnenträgern Miller und Teuber, Daumen hoch für die Athleten… und die gesamte Mannschaft aus Ärzten und Physiotherapeuten der paralympischen deutschen Sportler (© privat)

Nührenbörger: “Die schönsten Erlebnisse waren der völlig unerwartete Finaleinzug eines Athleten, den ich 2 Jahre intensiv medizinisch aufgrund einer schweren Verletzung betreut habe und dessen Olympia-Qualifikation schon eine außergewöhnliche Leistung darstellte, das Wiedersehen mit lieben Kollegen und Freunden, die man über 1,5 Jahre nicht mehr „live” getroffen hatte und die große Freundlichkeit der japanischen Gastgeber. Besonders anstrengend für uns war die Organisation der medizinischen Betreuung vor Ort bei mehreren gleichzeitig stattfindenden Wettkämpfen mit kleinem Team. Dazu kamen die COVID-Regeln mit konsequenter Maskenpflicht drinnen und auch draussen sowie die täglichen Kontrollen. Bedrückend waren die fehlenden Zuschauer und leeren Ränge in den Stadien. Aber trotz allem waren es tolle Spiele!”

PD Dr. Casper Grim, Chefarzt Klinik für Orthopädie und Sportmedizin, Klinikum Osnabrück, Deutschland

links: Casper Grim und Christian Nührenbörger im Stadion, ©privat