Das von den Sportorthopäden der Unimedizin Rostock seit 19 Jahren betreute Team der Karate-Nationalmannschaft konnte bei den World Games in China zwei Goldmedaillen erkämpfen. Mit vor Ort war als Verbandsarzt Dr. Andrzej Jasina, Mitglied der GOTS. Er ist auch der Antidopingbeauftragte des Karateverbands.
Rostock – Der Jetlag ist überwunden, die Begeisterung bleibt: Dr. Andrzej Jasina, Assistenzarzt an der Orthopädischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Rostock, begleitete als Verbandsarzt die deutsche Karate-Nationalmannschaft zu den World Games 2025 nach China, die am 17. August endeten. Unter 4000 Athleten aus 112 Nationen sicherten sich die deutschen Karateka Mia Bitsch und Johanna Kneer den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere – Gold in ihren Gewichtsklassen. Dass beide in Bestform antreten konnten, ist auch ein Verdienst der sportmedizinischen Betreuung durch das Rostocker Sportorthopädie-Team.
Bereits seit 19 Jahren werden die deutschen Karatesportler von der Orthopädischen Klinik in Rostock betreut, eine ungewöhnlich lange Zeit für eine ärztliche Kooperation mit Sportverbänden. Oberarzt Dr. Björn Lembcke koordiniert als zentraler Ansprechpartner die sportmedizinische Betreuung der Nationalmannschaft bundesweit. Viele der Athleten kennt er schon seit ihrer Jugend. „Wir bieten dem Deutschen Karate Verband eine konstante sportmedizinische Betreuung auf hohem Niveau und auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft“, so Lembcke. „Das ist enorm wichtig, da die Sportlerinnen und Sportler nach ihrer Karriere nicht finanziell abgesichert sind und körperliche Langzeitschäden unbedingt vermieden werden müssen.“
Karate gilt zwar als vergleichsweise verletzungsarme Sportart, doch die hohe Dynamik mit schnellen Tritten und Ausdauerbelastungen fordert den Körper stark. Besonders Knie- und Schultergelenke, aber auch die Nase, müssen bei Verletzungen nicht selten operativ versorgt werden. Die hohe fachliche Kompetenz der Rostocker Sportorthopäden hat sich inzwischen herumgesprochen und führt zu Behandlungsanfragen aus ganz Deutschland.
Dr. Andrzej Jasina, selbst aktiver Kampfsportler, ist zudem Antidopingbeauftragter des Verbandes. „Viele Sportler wissen nicht genau, welche Medikamente erlaubt sind und welche auf der Dopingliste stehen. Wir behalten das immer im Blick und stimmen die Nachbehandlung entsprechend ab“, so Jasina. Sein Engagement führte dazu, dass er in China als einer von drei deutschen Ärzten Teil des offiziellen World-Games-Teams war und dort auch Athleten anderer Sportarten betreute.
Ihr Fachwissen geben die Orthopäden regelmäßig weiter: Die Sportorthopädische Sektion der Unimedizin Rostock ist unter anderem in der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) aktiv und dabei einer von nur vier Standorten im deutschsprachigen Raum, an denen internationale Sportmediziner durch die Fachgesellschaft aus- und fortgebildet werden. „Hierbei sind auch kampfsportbedingte Verletzungen und Überlastungsschäden ein Themenschwerpunkt. Der Karateverband unterstützt uns hier seit 11 Jahren in der ärztlichen Weiterbildung. Wir sind froh und stolz, dass wir hier in Rostock die absolute Weltspitze seit so vielen Jahren medizinisch begleiten und dabei auch in der Aus- und Weiterbildung profitieren können“, so Prof. Dr. Christoph Lutter, Leiter der Sektion für Sportorthopädie.
Quelle: PM der Universitätsmedizin Rostock
„Ich habe mir einen Traum erfüllt“
Der GOTS sagte Jasina, dass „es für mich eine große Ehre war, für die Deutsche Karate-Nationalmannschaft bereitzustehen und meinen kleinen Beitrag leisten zu dürfen. Schon allein die Qualifikation für die World Games (die – wie Olympia – alle vier Jahre stattfinden) ist ein riesiger Erfolg. Wenn dann beide Athletinnen Gold holen und Deutschland in der Medaillenwertung den Gesamtsieg sichern – noch dazu gegen Karate-Nationen wie Japan oder Ägypten – ist das natürlich ein historisches Ergebnis. Besonders freue ich mich, dass die Athletinnen gesund geblieben sind. Wie für diese Jahreszeit zu erwarten, waren die Bedingungen in Chengdu herausfordernd, aber die Vorbereitung in Hongkong hat eine wichtige Grundlage geschaffen. Seit 19 Jahren betreut die Unimedizin Rostock den Deutschen Karate Verband, und ich darf seit 2022 Teil dieses Teams sein. Inzwischen kenne ich die Athletinnen und Athleten sehr gut. Für mich war dieser Einsatz auf jeden Fall ein voller Erfolg – und die Verwirklichung eines Traums.“
Fotos: DOSB (2)