Dr. Karlheinz Zeilberger begann seine sportmedizinische Karriere am Lehrstuhl für Sportmedizin und Prävention an der TU München unter Prof. Dr. med. Dieter Jeschke.
„Adäquate Anwendung der Laktat-Leistungsdiagnostik bei der Trainingsteuerung im Hochleistungssport“, „Antidoping“, „Reanimation am Spielfeldrand“, „Schmerzmittel im Sport“ – in diesen Themen war unser Kollege Dr. Karlheinz Zeilberger besonders sattelfest.
1988 betreute er als Verbandsarzt der DESG die deutschen Eisschnellläufer und Short Tracker, ebenso bei den Olympischen Spielen 1998, 2002 und 2006.
Seit 1991 war Dr. Zeilberger Mitglied des Bayerischen Sportärzteverbandes, er war Bezirksvorsitzender in Oberbayern, als Schatzmeister hatte er die Finanzen immer im Griff.
Bei der Sportphysiotherapie im Deutschen Olympischen Sportbund hat er die Sportpysiotherapeuten für Weltmeisterschaften und Olympische Spiele mit vorbereitet. Im Antidoping Kampf arbeitete er für die Dopingkontrollagentur PWC GmbH und den Internationalen Skiverband, FIS. Im Bayerischen Sportärzteverband organisierte er Kongresse mit und veranstaltete für die Verbände des BLSV Antidoping-Seminare.
Zeilberger war Mitinitiator bei den sportmedizinischen Untersuchungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wurden. Die erste, die zusagte war übrigens 2010 die Techniker Krankenkasse. Inzwischen sind es weit über zwanzig KK. Eine Aktion, die dann auch in der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention bundesweit ausgebaut worden ist.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem BÄSV und dem BSÄV war er großer Befürworter beim Aufbau einer Reihe von qualifizierten Untersuchungsstellen für Mitglieder des BLSV, aber auch für die Landeskader der Fachverbände. Das war einer unserer Wunschträume, eine enge Verzahnung der Sportmedizin mit dem Breitensport, damit der Sportmedizin in der öffentlichen Wahrnehmung, nicht nur im Hochleistungssport stattfindet. Aber die ersten Versuche solche Untersuchungs- und Beratungsstellen einzuführen, scheiterten schon 1974 im damaligen Landesleistungsausschuss des Bayerischen Landessportverbandes am Widerstand des damaligen Präsidenten. Inzwischen gibt es 38 dieser Einrichtungen.
Zeilberger leitete selbst eine stark frequentierte sportmedizinische Untersuchstelle des BLSV und des BSÄV in München.
Sein sportmedizinisches Wissen hat er mit uns allen immer geteilt. Seinen Sportlerinnen und Sportlern, Patientinnen und Patienten war er ein unersetzlicher Ratgeber und Freund.
Die Nominierung zum Sportarzt des Jahres 2022 hat ihn noch vor seinem, auch für uns doch überraschenden Tod, erreicht und er hat sich riesig gefreut. Posthum möchten seine Familie und wir ihn nun ehren.
Der Tod ist für uns alle ein täglicher Begleiter. Nicht nur wir Mediziner behaupten der Tod sei etwas Normales und gehöre zum Leben. Aber wenn er uns dann das Liebste, einen Freund, ein Mitglied aus unserer Familie oder liebgewordene Mitmenschen wegnimmt, stehen wir erstmal da und fragen uns: „Warum“.
Eine Antwort weiß niemand und wenn wir es versuchen wollten, würde die Antwort immer nur müder Versuch einer Erklärung sein.
Karlheinz, Du fehlst nicht nur deiner Familie, sondern auch uns sehr. Du warst ein Mensch, ein Freund, ein toller Kollege und Du hast Spuren im unserem Leben hinterlassen, die uns noch oft an Dich erinnern werden.