Vom 04. bis 09. Juli 2022 fand unter der Leitung von Dr. Christian Nührenbörger und Prof. Romain Seil das 4. Modul des Studienganges “Master of Science Sportmedizin” in Luxemburg statt. Dieser Studiengang, gemeinsam von der Universität Krems (Österreich) und der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) 2018 ins Leben gerufen, umfasst insgesamt 8 Module, die in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Luxemburg stattfinden.
Da die Fachrichtung Sportmedizin im deutschsprachigen Raum nicht als eigenständige Facharztausbildung angeboten wird, ist es das Ziel dieses innovativen interdisziplinären Masterstudiums, interessierten Ärztinnen und Ärzten eine fachspezifische Weiterbildung auf aktuellem wissenschaftlichem Niveau über die ganze Breite der Sportmedizin anzubieten und somit eine kompetente medizinische Betreuung von Sportler*innen aller Leistungsstufen – vom Breiten- bis zum Spitzensport – zu gewährleisten.
Insgesamt nahmen 16 Masterstudenten*innen aus verschiedenen orthopädischen und unfallchirurgischen Kliniken und Praxen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Das sportorthopädisch-traumatologisch ausgerichtete Modul in Luxemburg wurde von der Société Luxembourgoise de Médecine du Sport (SLMS), dem Luxembourg Institute of Research in Orthopedics, Sports Medicine and Science (LIROMS) und dem Luxembourg Institute for High Performance in Sports (LIHPS) unterstützt.
Während der Studienwoche wurden spezifische sportmedizinische Themen wie Verletzungen im Kindes- und Jugendalter, sportmedizinische Vorsorgeuntersuchungen und Betreuung spezieller Personengruppen, medizinische Aspekte und technische Besonderheiten verschiedener Wassersportarten, spezieller Knie- und Hüftgelenkspathologien, von Muskel- und Sehnenverletzungen sowie deren Prävention und Rehabilitation vorgestellt.
Neben den rein medizinischen Vorträgen wurden auch 2 sehr beeindruckende Präsentationen der luxemburger Extremsportler Paule Kremer zu „Schwimmen als Extremsport – Ärmelkanaldurchquerung“ und Alain Kohl zu „Cliff Diving“ präsentiert und ein gemeinsamer praktischer Workshop mit Schwimm- und Turmsprungtraining durchgeführt.
Ein Highlight war der praktische Workshop unter Leitung von Professor Jan Cabri (LIROMS) im neuen biomechanischen Diagnostikzentrum „SPORTFABRIK“ in Differdange, bei dem die Studenten*innen die speziellen biomechanischen Aspekte von Laufbandanalysen, von isokinetischen Kraftmessungen sowie von elektromyographischen und markerlosen Funktionsuntersuchungen kennenlernen und auch selbständig praktisch ausprobieren konnten.
Die Studienwoche schloss mit dem Besuch des parallel stattfindenden Kongresses „The Meniscus“ ab, bei dem die neuesten Erkenntnisse zu den verschiedensten Meniskuspathologien vorgestellt wurden.
Am Ende der Veranstaltung zeigten die Student*innen sich mit dem Besuch in Luxemburg und dem insgesamt fast 50-stündigen Kursangebot sehr beeindruckt und zufrieden.