Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin

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Segeln in der Sportmedizin | Kongress-Pressekonferenz am Donnerstag

GOTS – Pressenewsletter 19.06.2012

Sehr geehrte Damen und Herren,

am Freitag beginnt in Salzburg der 27. Jahreskongress der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin. Die Auftakt-Pressekonferenz, zu der wir sie noch einmal herzlich einladen, findet am Donnerstag um 11 Uhr im Membersclub im Hangar 7 statt. Weitere Informationen zum Kongress finden Sie unter www.gots-kongress.org.

Außerdem finden Sie in diesem Newsletter einen Beitrag zum Thema Segeln aus sportmedizinischer Sicht. Die aktuell stattfindende Kieler Woche und die Olympischen Segelwettbewerbe von London stellen diese beliebte Sportart wieder in den Fokus der Öffentlichkeit.

Mit freundlichen Grüßen,
Frank Wechsel und Dr. Wolfgang Schillings, GOTS-Pressesprecher

Pressekonferenz: “Extrem-Sport-Medizin: Eine Herausforderung für Sportler und Mediziner”

Die GOTS-Österreich (Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin) lädt ein zur Pressekonferenz „Extrem-Sport-Medizin: Eine Herausforderung für Sportler und Mediziner“

Termin: Donnerstag, 21. Juni 2012, 11 Uhr
Ort: Hangar 7, Membersclub, Wilhelm-Spazier-Straße 7, 5020 Salzburg

Die Pressekonferenz findet als Auftakt zum 27. GOTS-Jahreskongress (22. bis 23. Juni, Salzburg Congress) statt, der sich als weltweit erster Kongress umfassend dem Thema „Extrem-Sport-Medizin“ widmet.

Rückfragehinweis und u.A.w.g.:
Agentur Mag. Eva Haas
E-Mail: office@evahaas.at
A-2384 Breitenfurt, Kornblumenweg 5
T. +43 664 406 47 11

Weitere Informationen: www.gots-kongress.org

Segeln aus sportmedizinischer Sicht

Vom 28. Juli bis 11. August 2012 finden die Olympischen Sommerspiele in London statt. Für dieses sportliche Highlight haben sich bisher zwölf deutsche Sportlerinnen und Sportler in acht Segeldisziplinen qualifiziert. Während den amtierenden Starboot-Vizeweltmeistern Robert Stanjek und Frithjof Kleen sowie dem Weltmeisterschafts-Vierten im Laser Simon Grotelüschen ernsthafte Medaillenchancen eingeräumt werden, haben die übrigen deutschen Olympiateilnehmer eher Außenseiterchancen.

Als Wettkampfsport wird das Segeln auf allen Gewässern, über beliebige Distanzen – von wenigen Kilometern bis zur Weltumsegelung – mit unterschiedlichstem Sportgerät ausgeübt. Der Erfolg im Segelsport hängt sowohl von der Qualität des eingesetzten Materials als auch von den technischen und taktischen Fähigkeiten der Besatzung ab. Von besonderer Bedeutung ist das optimal abgestimmte Handeln der Mannschaft. Erfahrung, Risikobereitschaft, Übung, eine hohe physische und psychische Belastbarkeit sind notwendige Voraussetzungen, um die Leistungsfähigkeit einer Yacht oder einer Jolle optimal ausnutzen zu können. Je kleiner das Boot, desto größer ist in der Regel die körperliche Belastung der Segler. Eine Segelregatta besteht meist aus mehreren Wettfahrten. In einer Wettfahrt werden die Teilnehmer einer Bootsklasse zeitgleich auf einen vorher ausgelegten Kurs geschickt und bekommen bei ordnungsgemäßem Zieldurchgang Punkte nach einem vorgegebenen System. Der durchschnittliche Zeitraum, in dem eine Regatta ausgetragen wird, beträgt vier Tage. Pro Tag werden zwei bis drei Wettfahrten ausgesegelt.

Sportartspezifische Anforderungen
Die Konstruktionen der einzelnen Klassen, vom Kielboot über die Jolle bis zum Windsurfer, stellen die jeweiligen Athletinnen und Athleten vor unterschiedlichste körperliche Belastungen. Die Dauer einer einzelnen Segelwettfahrt beträgt, abgesehen von Langstreckenregatten, zwischen 45 Minuten und zwei Stunden, so dass grundsätzlich von Ausdauerleistungen ausgegangen werden kann. Einzelsituationen verlangen jedoch auch kurzfristigen Maximalkrafteinsatz, was auf die Komplexität der Beanspruchungen hinweist. Jeder Segler ist bemüht, sein Boot so aufrecht wie möglich zu segeln, um damit die Geschwindigkeit zu erhöhen.

Häufigste Verletzungen und Überlastungserscheinungen
Akutverletzungen beim Segeln ereignen sich am häufigsten beim Wenden oder Halsen sowie im Rahmen von Kenterungen, seltener durch Kollisionen zwischen den Booten.

Typische Akutverletzungen sind

Muskelverletzungen entstehen am häufigsten im Rahmen von Manövern, seltener beim Kentern und beim so genannten Pumpen mit den Segeln (Pumpen = wiederholt schnelles und kräftiges Ziehen an der Schot zur Erhöhung des Vortriebs).

Typische Muskelverletzungen sind

Sehnenverletzungen im Sinne einer Überlastung passieren durch das so genannte Ausreiten, das heißt die Entfernung des Schwerpunkts der Mannschaft von der Mitschiffslinie, um das Boot so aufrecht wie möglich zu segeln. Verschiedenste Manöver, Kenterungen und andere Vorkommnisse führen zu akuten Sehnenverletzungen (siehe Tabelle 1).

Tabelle 1: Die häufigsten Lokalisationen segelspezifischer Sehnenverletzungen

Typische chronische Sehnenverletzungen sind

65 Prozent der Hochleistungssegler beschreiben andauernde Beschwerden nach Sehnenverletzungen.

Akute Gelenkschäden entstehen im Rahmen von Manövern, beim Kentern und bei Kollisionen. Chronische Gelenkschäden treten durch Überlastung beim Ausreiten des Bootes auf (siehe Tabelle 2).

Tabelle 2: Die häufigsten Lokalisationen segelspezifischer Gelenkverletzungen

Typische akute Gelenkverletzungen sind

Typische chronische Gelenkverletzungen sind

Präventionsmaßnahmen

Rolle des behandelnden Arztes
Die Betreuung der Hochleistungssegler beschränkt sich meistens auf eine Behandlung am Trainingsstützpunkt. Eine Vor-Ort-Betreuung während der Wettkämpfe ist nur selten erforderlich und wegen der Vielzahl an Segeldisziplinen und Events weltweit kaum möglich.Â

Über den Autor: Dr. René Schwall, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Praxis in Altenholz, Zusatzbezeichnungen Akupunktur, Chirotherapie, Sportmedizin; Operative Schwerpunkte: Schulter-, Knie- und Fußchirurgie; Mannschaftsarzt der deutschen Segelnationalmannschaft (Sailing Team Germany/STG), dreifacher Welt- und dreifacher Europameister sowie Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen Spielen von Sydney 2000 jeweils in der olympischen Tornadoklasse

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