Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin

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Young Academy: Bericht über den GOTS Jahreskongress 2024

Von Pia Winkler

Das Highlight des GOTS-Jahres war auch dieses Jahr wieder der Jahreskongress, der eine beeindruckende Mischung aus wissenschaftlichen Vorträgen, praxisnahen Workshops und lebhaften Diskussionen bot. Für uns StudentInnen begann der Kongress direkt mit einem spannenden Einstieg in die Schwerpunkte des diesjährigen Mottos: eMotion!.

Gleich zu Beginn wurden wir mit einem faszinierenden Vortrag von Young Academy Mitglied Sebastian Olbrück über die Anatomie der Schulter empfangen, der die Basis für die anschließenden Präsentationen des GOTS-Vorstands darstellte. Die Dreidimensionalität des Schultergelenks wurde von Dr. Krifter eindrucksvoll erklärt. Er vermittelte uns ein Verständnis für die komplexen Bewegungsabläufe und die Bedeutung der korrekten Diagnosestellung. Anschließend führte uns Dr. Ritsch in die funktionelle Anatomie ein – ein Thema, das besonders für uns Medizinstudenten, die gerade erst den Präparierkurs hinter sich hatten, von großem Interesse war. Seine Ausführungen ließen unsere Herzen höher schlagen, da er die Theorie direkt mit praktischen Beispielen verknüpfte.

Besonders beeindruckend war Dr. Jasinas Einblick in die Betreuung von Boxern am Ring. Er zeigte uns nicht nur die Tools, die vor Ort zum Einsatz kommen, sondern auch, wie Entscheidungen für die Gesundheit oder den sportlichen Erfolg getroffen werden – stets im Einklang mit den aktuell geltenden Richtlinien.

Der GOTS on-field Rucksack wurde uns ausführlich vorgestellt, ebenso wie die wichtige Nachbetreuung von Sportlern und Sportlerinnen im Operationssaal. Ein weiterer Höhepunkt war der Vortrag von Prof. Zantop, der uns zeigte, wie wir bei einem sogenannten Red-Out reagieren können. Mit seinem Fachwissen nahm er uns gedanklich mit zu unserer ersten Knie-Arthroskopie und bereitete uns so auf zukünftige Herausforderungen vor. Die praktischen Tipps und die Möglichkeit, direkt Fragen zu stellen, machten diese Sessions von Prof. Zantop, Prof. Schmitt und Prof. Nührenbörger besonders wertvoll für uns junge Mitglieder.

Parallel zu diesem spannenden Programm kam auch die Praxis nicht zu kurz: Das Arthrex Mobile Lab unter der Anleitung von Prof. Lutter, PD Dr. Pachowsky, Prof. Zantop und Prof. Petersen war ein weiteres Highlight. Die Begeisterung und Motivation der Studenten, das Gehörte direkt in die Tat umzusetzen, war so groß, dass das Lab aufgrund der intensiven Nutzung extra gekühlt werden musste.

Während des Kongresses war die Fußball-EM im vollen Gange, und das spiegelte sich auch in den Themen des Kongresses wider. Im Bereich Fußballmedizin wurden die Erfahrungen aktuell tätiger Mannschaftsärzte aus dem Profifußball mit den Zuhörern geteilt. Bei der abschließenden Podiumsdiskussion unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Krutsch waren mit Teamarzt Dr. Jochen Hahne und dem Direktor der Nationalmannschaft des DFB, Rudi Völler, zwei wichtige Vertreter der deutschen Nationalmannschaft live dabei. Diese Diskussion bot uns wertvolle Einblicke in die Praxis der Fußballmedizin auf höchstem Niveau.

Vor Ort hatten wir außerdem die einzigartige Gelegenheit, durch Dr. Boban am Teakwondo Bundesstützpunkt in Nürnberg zu erleben, wie professionelle Kampfsportart-Betreuung funktioniert. Und natürlich durfte man erst nach Hause fahren, wenn man einen ordentlichen Chagi (Kampftritt) durchführen konnte! Diese praktische Erfahrung war für viele von uns ein weiteres Highlight und verdeutlichte die Vielseitigkeit der Sportmedizin.

Auch die Arbeiten von uns Studenten wurden im Zuge der Poster-Session heiß diskutiert. Die Preise für die wissenschaftliche Arbeit beim Young Investigator Award von Bauerfeind waren ein weiterer spannender Programmpunkt und zeigten, wie viel Engagement und Wissen in die Forschungsprojekte der jungen Mediziner einfließt.

Die Vorstandswahl in diesem Jahr lässt zudem ein vielversprechendes neues Sportjahr einläuten! Unter der Leitung von Flo, Emina, Sarah und Sophie sind bereits jetzt viele spannende Workshops in Planung, auf die wir uns freuen können.

Besonderer Dank gilt Kongresspräsident und zudem Präsident der GOTS Prof. Dr. Tischer für seinen außergewöhnlichen Einsatz für uns Studenten! Die Einladung zum Kongressabend mit der spektakulären neuen olympischen Sportart Breakdancing war wie ein Teambuilding-Event für uns Studenten. Es war eine großartige Gelegenheit, uns untereinander besser kennenzulernen und gemeinsam Spaß zu haben. Danke!

Insgesamt war der GOTS Jahreskongress ein unvergessliches Erlebnis, das uns nicht nur fachlich, sondern auch persönlich bereichert hat. Die Mischung aus theoretischem Wissen, praktischen Einblicken und emotionaler Auseinandersetzung mit dem Berufsfeld der Sportmedizin hat uns gezeigt, wie vielfältig und spannend dieser Bereich ist. Wir sind gespannt auf die nächsten Herausforderungen und freuen uns darauf, das Gelernte in der Praxis anzuwenden und auf ein Wiedersehen beim nächsten Jahreskongress in Krems 2025!