Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin

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Mit Alkohol und Schmerzmitteln zum Golfen auf den Platz | PM Mai 2023

Nahrungsergänzungsmittel, Schmerzmittel und Alkohol – deutsche Amateurgolfer greifen recht häufig zu Substanzen, die ihnen im Sport eher schaden als nutzen können. Welche das sind und warum die Sportler das tun, darüber referiert Bianca Werdelmann, Master of Sc. Sportphysiotherapie und Doktorandin an der Deutschen Sporthochschule Köln auf dem 38. GOTS-Jahreskongress in Luxemburg. Beim Thema Doping gab es bislang eine große Forschungslücke im Golfsport. Bianca Werdelmann, die in ihrer Freizeit selbst aktiv Golf spielt, hat im Rahmen ihrer Masterarbeit eine bundesweite online Umfrage durchgeführt. Die Erhebung ergab insgesamt 877 vollständig beantwortete Fragebögen. Das Handicap (Spielpotential) der Teilnehmer lag zwischen 0 (sehr guter Amateurspieler) und 54 (Anfängereinstufung) und betrug durchschnittlich 23,3. Die Auswertung zeigt, dass 40,1 % der Befragten beim Golfen Nahrungsergänzungsmittel konsumieren. Unter den Teilnehmern an Golfturnieren waren es sogar 43,0 %. Die Mehrheit der Golfer (75 %) konsumiert Vitamine, gefolgt von Proteinen (32,95 %). Einnahmegründe sind: 1. Gesunderhaltung, 2. Unterstützung der Regeneration, 3.  Vorbeugen von Verletzungen und Krankheiten,  4. Kompensation von unausgewogener Ernährung, 5.  Leistungssteigerung sowie 6. Behandlung von Krankheit. Richtig erschreckend wurde es beim Thema Schmerzmittel. „Ein Drittel der Befragten gab an, diese rein prophylaktisch einzunehmen“, berichtet Werdelmann. Es konnte festgestellt werden, dass 46,6 % der Golfer Schmerzmittel konsumieren. Im Zusammenhang mit der Teilnahme an Golfturnieren steigt der Konsum von Schmerzmitteln (52,1 %) deutlich an. Die Mehrheit der Golfer (95,60 %) greifen zu Schmerzmitteln wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure und Ibuprofen. Einnahmegründe sind dabei die Behandlung von akuten Schmerzen, die Verbesserung der Beweglichkeit, die Schmerzprävention, Unterstützung der Regeneration und Leistungssteigerung. „Die beobachtete Konsumhäufigkeit von Schmerzmitteln der befragten Golfer ist alarmierend, da dies zu gesundheitlichen Langzeitschäden führen kann“, berichtet Werdelmann. Bei Alkohol zeigt die Auswertung, dass 40,4 % der Teilnehmer im Golfsport Alkohol konsumieren. Bei der Teilnahme an Turnieren steigt der Konsum von Alkohol (47,2 %) sogar an. Am meisten konsumiert wird Bier, gefolgt von Sekt. Danach rangieren schon die Spirituosen. Getrunken wird aber nicht etwa erst hinterher, sondern meist direkt, während der Ausübung des Sports. Die Mehrheit der Golfer gab Geselligkeit als Grund für den Alkoholkonsum an. Am zweithäufigsten wurde „Lockerheit“ genannt. Zum Vergleich: in der Sportart Bogenschießen ist Alkohol strikt verboten. Bogenschießen unter Alkoholeinfluss erhöht das Sicherheitsrisiko. Der Konsum „verunreinigter“ Nahrungsergänzungsmittel kann zu einem unbeabsichtigten Dopingbefund führen. Schmerzmittelkonsum kann bei Sportlern zu Überbelastungen sowie gesundheitlichen Langzeitschäden führen. Beschwerden und Schmerzen sollten stets von medizinischer Seite abgeklärt und keinesfalls in Eigenregie therapiert werden. Neben gesundheitlichen Risiken birgt der Alkoholkonsum auf dem Golfplatz ein erhöhtes Risiko für Unfälle und Verletzungen. Schwere Schädelverletzungen, Augenverletzungen oder Knochenbrüche können durch Golfschläger beim Rückschwung oder durch fehlgeschlagene und querfliegende Golfbälle entstehen. Ein geschlagener Golfball entwickelt hohe Geschwindigkeiten bis zu 300 Stundenkilometern (im Schnitt 180 km/h). Dies ist auch der Grund, warum Werdelmann unter der Betreuung ihres Mentors Prof. Dr. Dr. Patrick Diel (Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Mitglied im Zentrum für präventive Dopingforschung) nun im Rahmen ihrer Promotion zu „‚Doping im Golf“ weiterforscht.

Ist die Prävention von Arthrose möglich? | PM Mai 2023

Arthrose ist ein hochgradiger Gelenkverschleiß – häufig im Knie – der normalerweise über das Lebensalter führt, aber gerade bei Sportlern kann dies durch Vorschädigungen früher auftreten. Die Erkrankung bringt deutliche Einschränkungen der Mobilität mit sich. Manchmal wird ein neues, ein künstliches Gelenk nötig. Dies gilt es jedoch, wenn irgend möglich, zu vermeiden. Zu den Ursachen der Arthrose und ob man ihr vorbeugen kann – darüber referiert Prof. Dr. Werner Krutsch, Facharzt für Orthopädie/Unfallchirurgie und Experte der GOTS auf dem 38. Jahreskongress in Luxemburg. An erster Stelle der Ursachen für eine spätere Arthrose, stehen bei Sportlern die Verletzungen. Profi-Fußballer beispielsweise, die sich 2- bis 3-mal pro Saison und besonders häufig am Knie verletzen, haben eine sehr hohe Arthrose-Rate schon in jungen Jahren mit 30 bis 35 Jahren – die sogenannte Früharthrose. Doch solche Verletzungen gibt es in allen Spielklassen und in vielen Sportarten, auch im Freizeitsport. Besonders verletzungsträchtig sind hierbei Kontaktsportarten und alle klassischen Richtungswechsel-Sportarten. Aber auch Läufer oder Triathleten können sich durch entsprechende Unfälle Verletzungen am Knie zuziehen. Eine entsprechende Verletzungsprävention durch gezielte Übungsprogramme ist deshalb essenziell und durch wissenschaftliche Studien bereits untersucht. Ist die Verletzung dann trotzdem da, muss sie rechtzeitig und richtig behandelt werden, sonst führt dies später in den meisten Fällen zu einer Arthrose. „Am Knie“, so Krutsch, „lässt sich prinzipiell sehr viel sehr gut reparieren. Für Knorpel, Meniskus, Bänder gibt es sehr gute OP-Verfahren.“ Bei einem Meniskusriss ist es in jungen Jahren sinnvoller, ihn zu nähen und damit zur vollständigen Heilung zu bringen. Ohne diesen Schritt und bei schlechter Heilung muss der Meniskus teilweise, in seltenen Fällen sogar vollständig entfernt werden, was unweigerlich zu verfrühter Arthrose führt. Auch ein Knorpelschaden ist die Vorstufe zu einer Arthrose. Knorpel ist ein nicht heilendes Gewebe. Deshalb kommen hier Ersatzknorpel oder eine Transplantation infrage – alles aus körpereigenem Material und durch eine OP gut zu erreichen Bänder wiederum müssen stabil sein. Wird eine Instabilität nach einer Verletzung nicht behandelt, werden Knorpel und Meniskus geschädigt, was wieder zu Arthrose führen kann. Die Wiederherstellung des Kreuzbandes zum Beispiel, senkt die Arthrose-Rate nachweislich. Besteht später dann doch ein Anfangsstadium der Arthrose, bleiben noch viele Tricks und Kniffe aus der konservativen Therapie, um erst so spät wie möglich zu einem Kunstgelenk zu greifen. Viele dieser Maßnahmen sind im Profi-Sport bewährt und können auch für alle Freizeitsportler angeboten werden.   ¡Prof. Dr. med. Werner Krutsch ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie . Er ist Gesellschafter  der SportDocsFranken in Nürnberg sowie am Universitätsklinikum Regensburg tätig. Außerdem ist Professor Krutsch Mitglied der Medizinischen Kommission des DFB, der AG Medizin der DFL, Vereinsarzt 1. FC Nürnberg und Gründer des „Kreuzbandregister im Deutschen Sport“. ¡ Die GOTS ist der größte Zusammenschluss von Sportorthopäden in Europa. Sie ist Garant für Seriosität, Kompetenz, Erfahrung sowie Beratungsstärke und Qualität in der Versorgung von Sportverletzungen.

Optimieren bis zum Irrsinn? Ethik in der Sportmedizin | PM Mai 2023

Überlastungen, Verletzungen, Unfälle -fast jeden Sportler erwischt es einmal. Während kleine Bagatellen schnell vorüber gehen, steht für die größeren Dinge die Sportmedizin in den Startlöchern. Immer moderner und vielversprechender werden Therapien und OP-Methoden. Doch, so fragen sich auch die Mediziner, was ist ethisch zu vertreten, was nicht? Welche „Versprechungen“ oder Empfehlungen sollte ein Arzt seinem Patienten machen und wann sollte er abraten? Darüber referiert Dr. Philippe Tscholl, Facharzt für Orthopädische Chirurgie, Traumatologie und Sportmediziner am Uni-Klinikum Genf, Experte der GOTS, auf dem 38. Jahreskongress in Luxemburg. Es geht dabei um die chirurgische und nicht-chirurgische Ethik. Wie weit darf die Chirurgie gehen, damit ein Fußballer möglicherweise noch mitspielen kann. Was nutzt es ihm, wenn er hinterher in seinen 30ern schon eine Hüftprothese braucht, die vielleicht schon vor 50 erstmals ausgewechselt werden muss? Dies kann zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen. „Wir müssen Patienten realitätsnah aufklären“, fordert Tscholl. Nach Kreuzbandrissen beispielsweise schaffen es höchstens 75 Prozent wieder in ihren Sport auf dasselbe Niveau. Auch ein Einsatz künstlicher Gelenke mit 30 oder 40, nur um weiter Tennis spielen zu können, muss abgelehnt werden. Und auch mit chronischen Schmerzen oder Entzündungen zu spielen, kann das „Leben danach“ stark beeinflussen. Das muss den Betroffenen klar vermittelt werden. Doch Athleten stehen oft unter Druck: Verträge, Sponsoren, Berater haben indirekten Einfluss. Im Freizeitsport fordert ebenso vieles seinen Tribut. Wenn einem Jugendlichen mit 18 schon zum zweiten Mal das Kreuzband reißt, geht es nicht nur um die Möglichkeiten, was operationstechnisch machbar ist. Sondern, darum, dass er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit 30 seinen Sport aufgrund von Verschleisserscheinungen an seinem Gelenk nicht mehr ausführen kann. Hier müssen Sportmediziner auch von anderen Zielsetzungen reden oder das Wechseln der Sportart empfehlen. Tscholl: „Der Traum ist nicht geplatzt in dem Moment, wo ich es als Arzt dem Sportler sage, sondern vorher – in dem Moment, wo er sich verletzt hat.“ Das muss man immer vor Augen haben, so der Mediziner. Aber nicht nur das chirurgische Ermöglichen der Leistungsfähigkeit muss hinterfragt werden, sondern auch Medikamenteneinnahmen, Infusionen, Vitamine, Substanzen. „Einige Sportler haben gewisse Formen des Optimierens, die stark fragwürdig sind und denen die Ärzte mit ihrem Fachwissen begegnen müssen – im Interesse der Gesundheit.“ ¡ Die GOTS ist der größte Zusammenschluss von Sportorthopäden in Europa. Sie ist Garant für Seriosität, Kompetenz, Erfahrung sowie Beratungsstärke und Qualität in der Versorgung von Sportverletzungen.

Trio „KLINGT“ spielt zum 38. GOTS-Kongress in Luxemburg auf

Freuen Sie sich auf einen Abend mit Live-Musik des Trios KLINGT und verbringen Sie Zeit in entspannter Atmosphäre mit erstklassigen Getränken und luxemburgischen Köstlichkeiten. Nutzen Sie die Chance neue Kontakte zu knüpfen und alte Freunde und Kollegen zu treffen. Ticket zur Kongressparty  – jetzt schnell sichern! 🙂

Ethik und Safeguarding im Sport – 38. GOTS Kongress / 15-17.6. , Luxemburg

Diskutieren Sie mit und stellen Sie Ihre Frage zu:   Entscheidungsfindung in der Sportorthopädie. Wissenschaft oder Ethik? (Philippe Tscholl – Switzerland) Safeguarding in sport (Tine Vertommen – Switzerland) Sich(er) entscheiden unter Druck (Markus Merk – Germany) Triathlon: Mit Teamwork, Wissenschaft und Leidenschaft zum Erfolg und was wir davon in unser normales Leben übertragen können (Dan Lorang – Luxembourg)

Tipps & Tricks – Injektionstechniken am Bewegungsapparat | 38. Jahreskongress der GOTS | 15.-17. Juni in Luxemburg

Erlernen oder Vertiefen Sie Ihre Kenntnisse in ultraschallgestützten Injektionstechniken am Bewegungsapparat! Die theoretischen Grundlagen können in einem Webinar der GOTS am 10.05. erworben werden. (zum Webinar) Die praktischen Skills erlernen Sie beim GOTS-Kongress in diesem Workshop! Zu den Workshops Verbessern Sie Ihre praktischen Kenntnisse in : Arthroskopiesimulation Kniegelenknahe Osteotomien Erste Hilfe auf dem Sportplatz mit praktischer Anleitung zur Reanimation und Defibrillator-Training (Sportwissenschaftler / Trainer) NEU: Trainieren Sie im Mobile Surgical Skills Lab! Es gibt ein Programm für Einsteiger und für Fortgeschrittene. Erfahren Sie hier mehr…