Forschungsförderung der GOTS 2022 geht an Anna Bartsch
Die alle zwei Jahre von der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) vergebene Forschungsförderung geht im Jahr 2022 an Frau Anna Bartsch. Sie ist Assistenzärztin der Orthopädie und Traumatologie am Universitätsspital Basel. Die Wissenschaftlerin erhält für ihre Forschung zum Thema „Der Einfluss der dynamischen vs. statischen medialen patellofemoralen Bandrekonstruktion bei rezidivierender Patellaluxation auf klinische und biomechanische Knieparameter: eine prospektive randomisierte klinische Studie“ die Unterstützung von 20.000 Euro. Kurze Vorstellung des Projekts: Eine Über- oder Unterspannung des Grafts bei der Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligaments zählt zu den häufigsten Komplikationen der chirurgischen Behandlung bei chronischer Patellainstabilität, weswegen Becher ein dynamisches Muskeltransferverfahren entwickelte, bei der die Patella durch Muskelkontraktionen stabilisiert werden soll. Sie evaluieren und vergleichen in einer multizentrischen Level-1-Studie das klinische und biomechanische Outcome der statischen Technik nach Schöttle und der dynamischen Technik nach Becher. Klinisch-radiologische und biomechanische, isokinetische sowie elektromyographische Analysen werden hierfür in einer prä-postoperativ vergleichenden Studie mit Nachuntersuchungszeit von zwei Jahren durchgeführt. Es werden bessere oder vergleichbare klinische und funktionelle Ergebnisse und durch den Wegfall einiger Operationsschritte zudem eine einfachere, schnellere und kosteneffektive Operation beim dynamischen Becher Verfahren im Vergleich zur statischen Rekonstruktion nach Schöttle erwartet. Insgesamt sind 8 Anträge auf GOTS-Forschungsförderung eingereicht worden, die in anonymisierter Form in einem unabhängigen Verfahren von drei Gutachtern bewertet worden sind. Wir danken den Mitgliedern der Jury Prof. Dr. Wolf Petersen (Martin-Luther-Krankenhaus Berlin), Prof. Dr. Ulrich Stöckle (Charité – Universitätsmedizin Berlin) und Prof. Dr. Rüdiger von Eisenhart-Rothe (München) für ihre Unterstützung und kompetente wissenschaftliche Bewertung der Studien sowie allen Bewerbern für die Einreichung der durchweg fachlich qualitativ hochwertigen Studien.
Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Tischer ist neuer Präsident der GOTS
Auf dem 37. Jahreskongress der GOTS wurde Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Tischer (MBA) zum neuen Präsidenten der GOTS gewählt. Prof. Tischer ist Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Malteser Waldkrankenhaus in Erlangen. Schwerpunkt seiner klinischen Arbeit ist neben der Behandlung von Sportlern die komplette Knie- und Schulterchirurgie. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind u.a. Sport mit Endoprothesen, Einsatz von plättchenreichem Plasma zur Geweberegeneration, vordere Kreuzbandrevisionen und die Prävention von Sportverletzungen.
37. Jahreskongress der GOTS – Wahl des neuen Vorstandes
In den GOTS-Vorstand neu hinzugekommen sind: PD Dr. Carlo Camathias PD Dr. Christoph Lutter PD DR. Lukas Negrin Dr. Christian Nührenbörger Dr. Cornelia Zeitler Ausgeschieden sind: PD Dr. Marco Ezechieli, D Dr. Christian Lang, A Dr. Lukas Weisskopf, CH
Das sind die Preisträger vom GOTS-Kongress 2022
Sporlastic Posterpreis Platz 1: Ruckenstuhl, P., Allograft versus Hamstring-Autograft bei der primären Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes Platz 2: Baur, H., Veränderungen der Reflexaktivität der Hamstring-Muskulatur im Verlauf der Rehabilitation nach Ruptur des vorderen Kreuzbandes (VKB) Platz 3: Enz, A., Die Analyse von Handschuhschäden durch chirurgisches Knoten von Sehnen und Faszien an Knie, Hüft- und Schultergelenk Young Investigator Award – by Bauerfeind Platz 1: Höger, S., Gast, L., Marty, B., Hotfiel, T., Bickelhaupt, S., Uder, M., Heiss, R., Nagel, A., Einfluss von exzentrischem Training und Delayed-Onset Muscle Soreness (DOMS) auf Natrium (23Na)- und quantitative Protonen (1H)- Parameter der Muskulatur in der Magnetresonanztomographie (MRT) Platz 2: Peez, C., Grose Allermann, M., Deichsel, A., Raschke, M.J., Glasbrenner, J.., Briese, T.., Jens, W., Herbst, E.., Kittl, C., Hingefrakturen nach varisierender distaler Femurosteotomie als Auslöser der interfragmentären Torsionsinstabilität – Eine biomechanische Analyse Platz 3: Gräber, S., Lutter, C., Jones, G., Groß, J., Tadda, L., Tischer, T., Epidemiologie akuter Verletzungen und Überlastungsschäden im Unterwasser-Rugby Best Abstract Szymski, D., Huber, L., Memmel, C., Weber, J., Alt, V., Krutsch, W., Return to Competition nach vorderer Kreuzbandruptur im Fußball – Unterschiede zwischen Profis und Amateuren SOT-Paper of the highest public interest 2020/21 Platz 1: Ritsch, M., Verletzungen und Überlastungsschäden im Kraftsport, Heft 3/2020, 3430 Downloads Platz 2: Chaabene, H., Lesinski, M.,Behm, D., Granacher, U., Performance – and health-related benefits of youth resistance training, Heft 3/2020, 3112 Downloads Platz 3: Wagener, S., Hoppe, M., Hotfiel, T., Engelhardt, M., Javanmardi, S., Baumgart, C., Freiwald, J., CrossFit® – Development, Benefits and Risks Heft 3/2020, 2023 Downloads GOTS-Forschungsförderung Frau Anna Sophie Bartsch (Universitätsspital Basel): „Der Einfluss der dynamischen vs. statischen medialen patellofemoralen Bandrekonstruktion bei rezidivierender Patellaluxation auf klinische und biomechanische Knieparameter: eine prospektive randomisierte klinische Studie“
Beachvolleyball – vom Strandsport zu Olympia
GOTS Newsletter Juni 2022
Trainingsanpassung zur Prävention vor Überlastung und Verletzung | PM Mai 2022
Viele Freizeit- und Profisportler haben mit überlastungsbedingten Sportverletzungen an der oberen und unteren Extremität zu kämpfen. Durch sogenannte Mikrotraumen entstehen zum Beispiel Tendinopathien oder auch Stressreaktionen und -frakturen . Ob und wie man herausfinden kann, welche Überlastungen individuell durch welche Trainingsbelastungen entstehen, dazu referiert Prof. Dr. rer. nat. Matthias W. Hoppe, Leiter der Professur für Bewegungs- und Trainingswissenschaft an der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig, auf dem GOTS-Kongress am 19. und 20. Mai in Berlin. Es ist heute bereits möglich, die Trainingsbelastung (in „real-time“) zu quantifizieren und dann in Modelle zu überführen, die erste Ansätze dafür liefern, wie das Training präventiv angepasst werden kann. Hoppe: „Der Trainingsreiz wird dazu unterteilt in den sog. „external und internal load“. Dies ist so wichtig, weil bei gleicher „äußerer-mechanischer“ Trainingsbelastung, die „innere-physiologisch-biomechanische Beanspruchung zum Teil sehr individuell in Abhängigkeit von den körperlichen Voraussetzungen ist, was im Rahmen der Rehabilitation und Prävention von Sportverletzungen berücksichtigt werden muss.“ So kann auf externaler Ebene zum Beispiel ein Monitoring per GPS erfolgen, während auf internaler Ebene auf die Herzfrequenz, Keratinkinase-Aktivität, Laktat-Konzentration und das subjektive Empfinden zurückgegriffen werden kann. Neuerdings werden auch gewebsspezifische molekulargenetische Biomarker (micro-RNAs) herangezogen. Im Modell des „Acut to chronic work load ratio“ (ACWR) können beide Komponenten, die innere und äußere, miteinander verknüpft werden und zur Trainingssteuerung dienen. Erste Übersichtsarbeiten dazu zeigen interessante Ergebnisse – auch zur Prävention von überlastungsbedingten Sportverletzungen. Diese Art des Monitorings bzw. Steuerung des Trainings ist vor allem für Aktive in den Spielsportarten, wie zum Beispiel Fußball, Handball, Basketball interessant. Viele Richtungswechsel sorgen hier für besonders hohe Belastungen und Beanspruchungen des Bewegungsapparates.
Funktionelle Diagnostik bei Problemen mit Bändern, Muskeln, Sehnen | PM Mai 2022
Ob im Sport, von der Arbeit oder einfach nur im Alltag – viele Menschen haben Probleme mit einem oder mehreren Gelenken. Um Störungen und Schwächen des Bewegungsapparates genau herauszufinden, reicht eine Bildgebung per MRT, Röntgen oder Ultraschall oft nicht aus. Hier setzt die Funktionelle Diagnostik an. Wie sie funktioniert, bei wem und wann sie angewendet wird – darüber berichtet PD Dr. med. Jochen Paul, Facharzt für Orthopädie/Unfallchirurgie und leitender Arzt an der Rennbahnklinik Basel auf dem 37. Kongress der GOTS vom 19. bis 20. Mai in Berlin. Der Sportorthopäde betreut viele Freizeit- und Leistungssportler aller Niveau-Stufen und erklärt: „Es geht uns darum, dass Patienten nicht nur mit Bildgebung untersucht werden, sondern zusätzlich mit funktionellen Tests. Diese finden nicht nur Dysfunktionen des Bewegungsapparates heraus, sondern können auch zur Steuerung und Begleitung von Patienten nach einer Operation eingesetzt werden.“ Am häufigsten von Dysfunktionen betroffen sind Schulter, Knie und Sprunggelenk, bei Athleten oft in Ausdauersportarten (zum Beispiel Triathlon) oder Mannschaftssportarten (Ballsportarten). In der speziellen funktionellen Diagnostik wird der Patient in der Bewegungsausführung genauestens beobachtet, in allen Abläufen gemessen und analysiert. Dies dient als Grundlage, um herauszufinden, ob eine konservative oder operative Therapie angebracht ist. Meist geht es hierbei um einen Mix aus Kraft-, Stabilitäts- und Bewegungstests. Sie tragen zu einem schnelleren und zuverlässigen „Return to Work“ oder „Return to Activity“ bei, ohne, dass es wieder zu Rückschlägen in der Genesung kommt. „Wenn man die Tests nicht macht, kann es sein, dass etwas übersehen oder falsch gedeutet wird“, so Paul. In der Rehabilitation nach Kreuzbandverletzungen geht man deshalb heute schon nicht mehr nach Zeiträumen, sondern nach dem Ist-Stand und der Belastungsfähigkeit der Körperstrukturen, welchen die Test-Resultate immer wieder neu anzeigen. Bei Sprunggelenksinstabilität ist per funktioneller Tests sogar eine Aussage darüber möglich, ob eine OP angezeigt ist oder nicht. Die Experten der GOTS empfehlen dringend, dass jeder Patient, der ein MRT bekommt, auch per funktioneller Diagnostik untersucht werden sollte. Dies gilt für alle Geschlechter und ohne Alterslimitierung.
Schwimmen: Überlastungen nicht auf die „leichte Schulter“ nehmen
GOTS Newsletter Mai 2022
Nach Knieverletzung (Vorderes Kreuzband): Wann können Sportler wieder trainieren? |PM April 2022
Knieverletzungen, besonders wenn das Vordere Kreuzband betroffen ist, bedeuten meist sofort: raus aus dem Sport. Nach einer Operation müssen Athleten im Anschluss viel Geduld und Fleiß bei der Reha zeigen, ehe sie wieder zurück in den Sport können. Doch wann ist es eigentlich so weit, wie wird das untersucht, gemessen, getestet, was spielt eine entscheidende Rolle dabei und was können Sportler selbst tun, um den Prozess eventuell zu beschleunigen? Darüber berichtet Prof. Dr. Wolf Petersen, Chefarzt der Klinik für Orthopädie/Unfallchirurgie und Stellvertretender Ärztlicher Direktor am Martin-Luther-Krankenhaus Berlin auf dem 37. Kongress der GOTS. Das Hauptrisiko für eine Verletzung des vorderen Kreuzbands (VKB) liegt vor allem in den Sportarten Fußball, Handball, Volley- und Basketball und im Ski alpin, also in Sportarten mit schnellen Richtungswechseln. Besonders die Altersklasse der 16 bis 25Jährigen ist hiervon betroffen, Mädchen und Frauen durchaus häufiger, bedingt durch Bewegungsmuster, die eine X-Bein-Stellung fördern. In dieser Stellung kommt das vordere Kreuzband unter Stress. Kommt in der Bewegung der Körperschwerpunkt zusätzlich noch hinter das Knie, muss der Streckmuskel aktiviert werden um das Gelenk zu stabilisieren. Die Kraft dieses Muskels kann dann dazu führen, dass das vordere Kreuzband reißt. Prof. Petersen: „Bei einer Begleitverletzung, zum Beispiel wenn der Meniskus mit betroffen ist, heißt es schnell operieren. Durch Nähen des Meniskus und den Ersatz des Kreuzbandes durch ein Transplantat. Gibt es keine Begleitverletzung kann man auch 4 bis 6 Wochen mit der OP warten, bis das Kniegelenk von der Reizung und Schwellung befreit ist.“ Als Transplantat – Ersatz für das VKB – eignen sich Beugesehnen, Patellarsehne und Quadrizeps-Sehne. Letztere wird vor allem für jüngere Sportler bevorzugt, um, je nach auszuübender Sportart, die Beugesehnen zu schonen. In den ersten beiden Wochen erfolgt eine Teilentlastung, zum Beispiel durch Gehen an Krücken, Tragen von Orthesen oder ähnlichen Hilfsmitteln. Insgesamt braucht es nach der Operation dann meist 8 Monate, ehe wieder trainiert werden kann. „Bei der Rückkehr in den Sport geht man heute aber vom rein zeitbasierten Vorgehen weg hin zu funktionellen Tests“, so Petersen. Über 6 bis 8 Monate werden Kraft, Balance, Beweglichkeit, Gelenkstabilität, Sprungkraft und viele weitere Parameter in speziellen Messverfahren ermittelt. Bei der Sprungkraft beispielsweise spielen die Höhe und Weite des Sprunges eine ebenso entscheidende Rolle, wie die Qualität der Landung, die nicht in einer X-Bein-Stellung erfolgen soll. Für die Entscheidung „Back to Sports“ ist der sogenannte „Lower Limb Symetry Index“ äußerst wichtig. Heißt: Im Verhältnis zur gesunden Seite muss das operierte Knie mindestens über 85 Prozent eines jeden Parameters wieder aufnehmen können. Um dies so schnell wie möglich zu erreichen, können Sportler gezielte Programme absolvieren. Die Experten der GOTS empfehlen hier unter anderem das Programm „STOP-X“. Es beinhaltet eine Auswahl von geeigneten neuromuskulären Übungen, um die Funktion des Kniegelenkes nach einer Verletzung oder Operation wiederherzustellen. „Nur ´ein bisschen´ Physiotherapie reicht hier nicht. Es ist wichtig, dass die Sportler viel in Eigenregie machen. Eine gezielte Prä- und Rehabilitation sind unerlässlich“, so Petersen. Seltener gibt es nach VKB-Verletzung auch eine komplett konservative Behandlung. Dies ist der Fall, wenn keine Begleitverletzungen vorliegen und der Patient im Anschluss nicht mehr viel Sport treiben will. Mit funktionellen Tests finden die Ärzte dann heraus, ob der Betroffene das kaputte Band kompensieren kann oder nicht.
Kindliche Sportverletzungen: wann Kinder mit dem Sport pausieren sollten | PM April 2022
Kinder verletzen sich im Sport anders als Erwachsene. In den verschiedenen Phasen des Heranwachsens sind Knochen, Muskeln, Sehnen anders belastbar. Der Stoffwechsel ändert sich in dieser Zeit ständig. Welches die häufigsten kindlichen Sportverletzungen sind, wie sie entstehen, wie sie behandelt werden und wie vorgebeugt werden kann – darüber berichtet Prof. Dr. med. Holger Schmitt, Chefarzt im Deutschen Gelenkzentrum Heidelberg (ATOS Klinik Heidelberg) auf dem 37. GOTS Kongress im Mai in Berlin. Die Belastung des kindlichen wachsenden Bewegungsapparates – je nach Sportart – muss in den unterschiedlichen Wachstumsphasen unbedingt berücksichtigt werden. „Denn der Knochen wächst und die Strukturen, zum Beispiel Sehnen und Bänder, hinken hinterher“, so Prof. Schmitt. Das kann zum Beispiel zu Sehnenproblemen mit Entzündungsreaktionen führen. In diesem Fall muss die Belastung sofort wieder zurückgeschraubt werden. Auch Haltungsschäden und Wirbelsäulenerkrankungen, wie zum Beispiel die Skoliose, haben einen Einfluss darauf, welchen Sport Kinder und Jugendliche ausüben können, welche Risiken sie haben, wann sie Sport machen und wann besser nicht. Schmitt: „Grundsätzlich gilt: Sport und Bewegung sind äußerst wichtig. Nur bei Schmerz sollte man Kinder sofort pausieren lassen, bis Untersuchungen die Ursache gefunden haben. Häufig liegt es an Rumpf- und Kraftproblemen, dass nicht genug stabilisiert werden kann. Das lässt sich durch Pausen und richtiges aufbauendes Training schnell beheben.“ Im Grundschulalter stehen bei Kindern knöcherne Verletzungen im Vordergrund. Stürze beim Spielen verursachen meist Knochenbrüche an Hand- oder Sprunggelenk. Ab ca. 14 Jahren gibt es eher Probleme an der Apophyse, der Wachstumsfuge der Knochen, vor allem in den Lauf- und Sprungsportarten. Hier kommt es am häufigsten zum sogenannten „Morbus Schlatter“ im Kniegelenk. Die Entzündung von Knochen und Knorpel am Schienbeinkopf wird oft durch Überbeanspruchung des Beins verursacht. Schmerzen und Schwellung sind die Folge. Vier Wochen Sport-Pause können schon hilfreich sein. Sind die Wachstumsfugen geschlossen, bei Mädchen ab 14/15, bei Jungen ab 16/17 Jahren, treten Bänderverletzungen in den Vordergrund. Gerade Mädchen in Stop and Go-Sportarten sind häufig von Kreuzbandverletzungen am Knie betroffen. Wenn Kinder mit Leistungssport beginnen, ist immer ein gründlicher Check bei Kinderärzten UND Sportmedizinern zu empfehlen. Risiken müssen abgeschätzt und ein dosierter Trainingsaufbau angegangen werden. Auch auf dem Kongress geht es unter anderem um den chronischen Einfluss des Leistungssports auf die Wachstumsfuge bei Kindern. Die Mediziner besprechen wichtige Fälle aus der Kindersportorthopädie – wie zum Beispiel den Fall eines Mädchens aus dem Eiskunstlauf, welches nach dem Verschluss der Wachstumsfuge plötzlich ein krummes Bein bekam. Wichtig ist den Experten der GOTS, dass Sport regelmäßig, altersgerecht und mit durchdachtem Training ausgeübt wird. Schmitt: „Ich würde mir wünschen, dass der Schulsport wieder mehr hochgefahren und nicht als lästiges Anhängsel in der Ausbildung betrachtet wird. Denn besonders hier können Kinder den richtigen Umgang mit dem Sport und die Prävention vor Verletzungen erlernen.“