39. Jahreskongress der GOTS | Highlights am Freitag, 21.06.2024| Profifußball 16:00 Uhr im Raum Kleiner Saal – DFB-Nationalmannschaft bei der GOTS 2024

Der diesjährige Jahreskongress der GOTS in der Meistersingerhalle in Nürnberg wird einen großen Schwerpunkt im Thema der Fußballmedizin haben. Die gleichzeitig stattfindende Fußball-Europameisterschaft in unserem Land wird den Profifußball auf höchster Ebene über unsere Fernseher in die Wohnzimmer bringen. Neben den Toren und schönen Spielen, wird es auch wieder Verletzungen geben, die die Relevanz und Notwendigkeit einer exzellenten medizinischen Betreuung im Profifußball aufzeigen. Am 21.06.2024 werden beim GOTS-Kongress im Rahmen von verschiedenen Sitzungen die wissenschaftlich und praktisch wichtigsten Themen der Fußballmedizin vorgestellt. Zum Höhepunkt des Kongresses werden Kongresspräsident Prof. Dr. Thomas Tischer (Erlangen) und Sitzungsvorsitzender Prof. Dr. Werner Krutsch (Nürnberg) auch Gäste von der deutschen Nationalmannschaft begrüßen. DFB-Mannschaftsarzt Dr. Jochen Hahne (auch FC Bayern München) wird in Begleitung eines weiteren (Überraschungs)-Gastes aus der DFB-Delegation in der Highlight-Sitzung um 16.00 Uhr zu Gast sein und gemeinsam mit ehemaligen Nationalspielern und den Sportorthopäden des Kongresses über Erfahrungen und Perspektiven der Fußballmedizin diskutieren.
39. Jahreskongress der GOTS | Highlights am Donnerstag, 20.06.2024

Unser Ehrengast: Prof. Andreas Imhoff, München, berichtet über „Shoulder Instability Across the Life Span – Evolution in the last 40 Years” Am Donnerstag, 20.06. um 11:30 Uhr im Raum Kleiner Saal! Weitere Highlight Lectures: Treatment of cartilage defects – what is possible? 20 years of PRP – where are we today? ACL prevention in children The role of core stability during changes of direction in team sports and its influence on knee joint loading: can we predict the risk of ACL injury? · When to correct the alignment of the knee? Die Kongressparty im Restaurant KORNS findet um 19:00 Uhr statt! Sichern Sie sich jetzt noch ein Ticket. Für Studierende nur 40,-€.
BIV-OT und GOTS gehen auf OTWorld 2024 dauerhafte Kooperation ein

Im Zuge der OTWorld 2024 in Leipzig haben der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) und die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) am 16. Mai 2024 eine Partnerschaft geschlossen. Ziel der Partnerschaft ist die Einrichtung einer Stiftungsprofessur in der Technischen Orthopädie. Durch die Schaffung einer Professur für Sportorthopädie beziehungsweise technischer Orthopädie soll die Aus- und Weiterbildungsqualität in der konservativen Orthopädie verbessert, die Wirksamkeitsforschung orthopädischer Hilfsmittel ausgebaut und die individuelle und bedarfsgerechte Versorgungsqualität durch Technische Orthopädie gesteigert werden. „Seit 2015 gibt es in Deutschland keinen entsprechenden Lehrstuhl mehr”, erklärt Prof. Dr. Martin Engelhardt, Vorstandsmitglied und Schriftleiter der GOTS. „Seither wird das Feld der akademischen Ausbildung und Forschung im medizinischen Bereich der Technischen Orthopädie in Deutschland nicht mehr besetzt. Dabei ist die konservative und perioperative Orthopädie von immenser Bedeutung. Mithilfe der technischen Orthopädie können Operationen vermieden oder zumindest hinausgezögert werden. Das erhöht die Lebensqualität der Patienten und entlastet die Budgets der Kostenträger.” Als Partner teilen der BIV-OT und die GOTS die Auffassung, dass die Gesunderhaltung der Bevölkerung und die Prävention von Verletzungen am Haltungsapparat ein Schlüsselpunkt für die Lebensqualität der Bürger darstellen. Dazu kann die konservative und perioperative Orthopädie, also Behandlungsmaßnahmen ohne Operation im Zusammenspiel von Medizin, Orthopädie-Technik und Physiotherapie, einen großen Beitrag leisten. „Unser Gesundheitssystem ist auf die schneidende Orthopädie ausgerichtet”, betont Alf Reuter, Präsident des BIV-OT. „Wir investieren als Gesellschaft viel Geld in die Aus- und Weiterbildung der entsprechenden Fachärzte sowie in die Operationen. Ohne Ärzte mit Kompetenz auf dem Gebiet der Technischen Orthopädie entsteht eine Versorgungslücke für die Patienten, die unser Handwerk allein nicht schließen kann. Denn zu einer erfolgreichen Versorgung gehören Orthopädietechniker, Ärzte und Physiotherapeuten gleichermaßen. Daher haben wir gemeinsam mit der GOTS die Initiative ergriffen, um künftig eine Stiftungsprofessur einzurichten und damit den Stellenwert der Technischen Orthopädie in Forschung und Ausbildung zu stärken.” Vertreter von Medizin und Handwerk gehen Hand in Hand Weiterhin sehen die Partner den hohen Bedarf an Studien zum Evidenznachweis bereits im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes gelisteter orthopädischer Hilfsmittel und solcher, die noch im Aufnahmeverfahren stecken. „In der Hilfsmittelversorgung müssen wir konsequent auf evidenzbasierte Wirksamkeitsnachweise setzen“, betont BIV-OT-Präsident Alf Reuter. „Ohne diese Nachweise werden neue Hilfsmittel und Versorgungskonzepte nicht ins Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes aufgenommen oder bewährte daraus entfernt. Das hat zur Folge, dass die Gesetzlichen Krankenkassen die Kosten nicht tragen und Patienten unter einer suboptimalen Versorgung leiden, was ihre Lebensqualität beeinträchtigt. Unsere gemeinsame Aufgabe als Mediziner und Orthopädie-Techniker ist es aber, die bestmögliche Versorgung für jeden einzelnen Fall zu erzielen.“ Immerhin 88 Prozent der Krankenversicherten in Deutschland sind in einer Gesetzlichen Krankenkasse und jeder Vierte davon ist auf medizinische Hilfsmittel angewiesen. Den Partnerschaftsvertrag unterzeichneten zur OTWorld in Leipzig BIV-OT-Präsident Alf Reuter für den Spitzenverband des Handwerks und für den weltweit zweitgrößten Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen, Prof. Dr. Martin Engelhardt. Über die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin Die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist der weltweit zweitgrößte Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen. Neben der Sicherstellung der kompetenten Versorgung sportverletzter Patienten setzt die GOTS qualitative Standards für deren Behandlung. Ein wesentlicher Schwerpunkt der GOTS ist die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte in der orthopädisch-traumatologischen Sportmedizin. Darüber hinaus ist die GOTS Herausgeber der Zeitschrift „Sportorthopädie – Sporttraumatologie“ und des GOTS-Manuals der Sporttraumatologie. Über den Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik Der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) vertritt als Spitzenverband mehr als 4.500 Sanitätshäuser und orthopädie-technische Werkstätten mit über 48.000 Beschäftigten, die mehr als 25 Millionen Hilfsmittelversorgungen in Deutschland pro Jahr in mehr als 30 Bereichen verantworten.
In eigener Sache: GOTS verstärkt sich im Bereich Eventmanagement – Jahreskongress 2025 wird erstmals in Eigenregie organisiert

Seit dem 1. Mai 2024 unterstützt Herr Michael Münch aus Leipzig die Geschäftsstelle der GOTS als „Leiter Eventmanagement“. Vorangegangen war ein Vorstandsbeschluss, wonach die GOTS ihren jährlichen Kongress nunmehr in Eigenregie – ohne zwischengeschaltete Eventagentur – organisieren wird. Damit liegt die Durchführung des GOTS-Kongresses erstmals ab dem kommenden Jahr allein in den Händen der Gesellschaft. Der nächste Jahreskongress wird vom 15. bis 17. Mai 2025 in Krems an der Donau (Österreich) stattfinden. Die ersten Vorbereitungen und Gespräche hierzu sind bereits erfolgt. Die organisatorische Neuausrichtung des Jahreskongresses soll mittelfristig nicht nur eine verbesserte Wirtschaftlichkeit aufweisen, sondern ebenso eine stärkere Einbindung der GOTS-Partner und -Sponsoren ermöglichen. „Mit Herrn Münch konnten wir einen erfahrenen Mitarbeiter für Veranstaltungen gewinnen. Durch diese ‚Inhouse-Lösung‘ werden wir künftig noch besser in der Lage sein, die Vorstellungen der Gesellschaft und auch unserer Industriepartner bei den Jahreskongressen umzusetzen“, so Prof. Dr. Thomas Tischer, Präsident der GOTS. Herr Münch studierte von 2000 bis 2006 Politik- und Sprachwissenschaft an der Technischen Universität Chemnitz. Im Anschluss war er mehrere Jahre im Bereich Online-Redaktion, Online-Marketing und Content-Management tätig. 2012 übernahm Herr Münch bei der Ingenieurkammer Sachsen den Bereich Öffentlichkeitsarbeit, ab 2021 das Referat Sachverständigenwesen. Im Rahmen dessen hat er nicht nur die interne und externe Mitgliederkommunikation der Kammer betreut, sondern auch zahlreiche Veranstaltungen organisiert, so u.a. den jährlichen Ingenieurkammertag, den Sachverständigentag oder auch den Mitteldeutschen Ingenieurtag. „Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen bei der GOTS und werde engagiert dazu beitragen, den Jahreskongress zum Erfolg zu führen“, sagt Michael Münch.
Arthrose wegen Sport oder Sport gegen Arthrose?

GOTS Newsletter Juni 2024
Katastrophale Auswirkungen von Übergewicht und Überlastung bei Kindern | PM Juni 2024
Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen nehmen weltweit dramatisch zu. Bereits eins von vier Kindern ist inzwischen übergewichtig oder gar adipös. Welche Ursachen das hat und was man dagegen tun kann bzw. muss – darüber referiert Prof. Dr. med. Susi Kriemler vom Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention (Universität Zürich) auf dem 39. Jahreskongress der GOTS am 20. Und 21. Juni 2024 in Nürnberg. „Die Dramatik liegt im Tracking“, sagt Kriemler. „Wenn man als Kind schon übergewichtig ist, dann bleibt das mit großer Wahrscheinlichkeit auch im Erwachsenen-Alter. Je höher der Body-Maß-Index (BMI) im Kindesalter, desto höher ist das Risiko, dass dies so bleibt.“ Übergewicht geht einher mit vielen chronischen Erkrankungen, allen voran gefährliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Fitness sinkt immer weiter, Verhaltensprobleme treten vermehrt auf, Probleme im Bewegungsapparat werden Alltag. Übergewichtige Kinder haben grundsätzlich einen schlechteren Start ins Leben. Die Fettleibigkeit tritt am häufigsten im Zusammenhang mit körperlicher Inaktivität und falschem Essen und Essverhalten, Ein Teufelskreislauf aus physischen, psychischen und sozialen Problemen beginnt. Der Hauptgrund liegt, laut Kriemler, in der Gesellschaft. Zum ersten ist Zucker heutzutage für jeden in jeder Menge erschwinglich, während er früher zu teuer war. Dazu kommt die Verbreitung des Fast-Food und Street-Food, welches überall und zu jeder Zeit verfügbar ist. Als weitere Faktoren nennt Kriemler die Medienaffinität und die globale Motorisierung. Was früher im Haushalt oder zur Fortbewegung Muskelkraft erforderte, erledigen heute Computer und Maschinen. Prof. Kriemler und ihre Kollegen werteten umfassende Literatur aus weltweiten Studien aus. Die Situation ist derart aus dem Ruder gelaufen und das Risiko, ein Leben lang übergewichtig zu bleiben so hoch, dass die Wissenschaftler klar empfehlen, Übergewicht gar nicht erst aufkommen zu lassen. Sie wollen in der Vorbeugung früh ansetzen. Sprich, vor allem Kinder von bildungsfernen Eltern und Kinder, die die heimische Sprache nicht sprechen oder kulturfremd sind, sollen spätestens mit drei Jahren in eine Kinderkrippe/Kindergarten gehen. Erstens, um die richtige Ernährung, zweitens eine genügende und richtige Bewegung zu erlernen und drittens, um sozial integriert zu werden. Kinderkrippen bzw. Kindergärten müssten Teil des Schulsystems werden, damit alle Kinder die gleichen Chancen bekommen am Anfang ihres Lebens. Das investierte Geld wäre nur ein Bruchteil dessen, was eine Gesellschaft verliert, wenn Arbeitskräfte fehlen, Rücken-, Gelenk-, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes auftreten und das Gesundheitssystem belasten und die Menschen psychisch und sozial angeschlagen sind.
Arthrose durch Sport – Sport gegen Arthrose? | PM Juli 2024
Eine Arthrose – der Abbau von Gelenk-Knorpel – kann grundsätzlich in jedem Alter auftreten. Mit zunehmendem Alter leiden Menschen jedoch häufiger unter einer Arthrose. Bei rund 70-80 Prozent der über 70jährigen zeigen sich Zeichen einer Gelenksdegeneration. Davon spüren rund 10-30 Prozent die Symptome wie Anlaufschmerzen, Belastungsschmerzen und im Spätstadium eine eingeschränkte Beweglichkeit. Da viele heutzutage bis ins hohe Alter Sport treiben und sich – möglichst schmerzfrei – bewegen wollen, stehen die Sportmediziner vor großen Herausforderungen. Ob der Sport das Entstehen einer Arthrose begünstigt und beschleunigt und ob man mit oder gerade gegen eine Arthrose Sport treiben sollte – darüber informiert GOTS-Experte Univ. Prof. Dr. med. Stefan Nehrer, Leiter des Zentrums für Regenerative Medizin und des Departments für Gesundheitswissenschaften, Medizin, Forschung an der Donau Universität Krems, auf dem 39. Jahreskongress der GOTS am 20. und 21. Juni 2024 in Nürnberg. Der Gelenkknorpel besteht zu etwa 60-80 Prozent aus Wasser, zu 20-40 Prozent aus Kollagen und zu 5 Prozent aus Knorpelzellen. Durch seine viskoelastischen Eigenschaften kann der Knorpel bei Belastung und Druck Flüssigkeit abgeben, die zur Dämpfung, Gleitfähigkeit und den optimalen Schmiereigenschaften der Gelenke beiträgt. Arthrose durch Sport Durch Unfälle können die empfindlichen Strukturen des Knorpels, zum Beispiel durch feinste Mikro-Risse, geschädigt werden. Dies kann eine der vielen Ursachen einer beginnenden Gelenks-Degeneration sein. Insgesamt führt ein komplexes Zusammenspiel von Alter – Degeneration – und Entzündungen über einen langen Zeitraum zur Arthrose. Der Knorpelabrieb bewirkt einen Reizzustand an der Schleimhaut in den Gelenken, welcher eine Entzündungsreaktion auslöst. Durch die Entzündungen werden Enzyme freigesetzt, die das Kollagengerüst rasch zerstören. Die Arthrose kann alle Gelenke betreffen. Für den Sport relevant ist vor allem die Arthrose im Kniegelenk sowie im Oberen Sprunggelenk, gefolgt von der Hüfte und dem Schulterbereich. Die Entstehung von solchen Gelenkdefekten wird durch Verletzungen, die im Sport häufig sind, forciert. Im Knie zum Beispiel sind dies meist Meniskus-, Kreuzband- und Knorpelverletzungen. Um die Knorpelzelle zu ernähren, sind zyklische Belastungen mit Be- und Entlastungsphasen notwendig. Durch den Pumpmechanismus bei Belastung erfolgt die notwendige Diffusion der Nährstoffe in die Zelle. Da die viskoelastischen Fähigkeiten von Knorpel zeitlich begrenzt sind, sind jedoch Erholungsphasen notwendig. Übermäßige Belastungen wie langes Stehen oder Sitzen sind deshalb kontraproduktiv. Aber auch eine Überlastung im Sport ruft Reizzustände hervor. Diese Überlastung kann sowohl aus zu langen und schnellen Trainingseinheiten bestehen als auch aus sogenannten „high impacts“ – Sportarten mit ständigen abrupten, intensiven Richtungswechseln und Beschleunigungen. So haben beispielsweise Spitzenläufer, Profi-Fußballer, Tennisspieler ein erhöhtes Arthrose-Risiko. Ausdauertraining mit zyklischer Belastung kann den Gelenkknorpel positiv beeinflussen, übertriebene Belastungen wirken meist negativ. Sport gegen Arthrose Sport und Bewegung sind aber auch ein wichtiges Mittel gegen Arthrose bzw. in der Vorbeugung (Prävention) von Arthrose. Wichtig ist eine Untersuchung durch den Sportarzt, bevor Beschwerden auftreten, um etwaige Risikofaktoren wie Beinachsen-Deformitäten und falsche Trainingspläne auszuschließen. Auch eine adäquate Anpassung bei bereits bestehenden Beschwerden kann der Arzt vornehmen. „Die Prävention der Arthrose ist zentrales Anliegen der Sportmedizin. Das Vorhandensein von arthrosebedingten Gelenkveränderungen bedingt die Beratung in der Wahl der richtigen Sportart und vor allem auch das Weglassen von Sportarten die potenziell eine Überlastung oder Verletzung von Gelenkstrukturen mit sich bringen“, so Prof. Nehrer. Arthrotische Gelenke sind nicht „nicht-belastbar“, sondern eingeschränkt belastbar, wobei manche zyklische Belastungsformen, sowie der Krafterhalt wissenschaftlich gesichert positive Effekte haben. “ Sporttreiben, aber richtig” – ist ein berechtigter Ratschlag an Patienten mit Osteoarthrose. Er trägt wesentlich zum Erhalt und der Steigerung der Lebensqualität bei und kann in diesem Kontext auch einen lebensverlängernden Effekt haben. Geeignete Sportarten mit Arthrose: Wandern Nordic Walking Schilanglauf (Klassisch und Wandern) Gymnastik (Wasser) Bergwandern (Eben & bergauf) Radfahren, E-Bike
BIV-OT und GOTS gehen auf OTWorld 2024 dauerhafte Kooperation ein | PM Mai 2024
Im Zuge der OTWorld 2024 in Leipzig haben der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) und die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) am 16. Mai 2024 eine Partnerschaft geschlossen. Ziel der Partnerschaft ist die Einrichtung einer Stiftungsprofessur in der Technischen Orthopädie. Durch die Schaffung einer Professur für Sportorthopädie beziehungsweise technischer Orthopädie soll die Aus- und Weiterbildungsqualität in der konservativen Orthopädie verbessert, die Wirksamkeitsforschung orthopädischer Hilfsmittel ausgebaut und die individuelle und bedarfsgerechte Versorgungsqualität durch Technische Orthopädie gesteigert werden. „Seit 2015 gibt es in Deutschland keinen entsprechenden Lehrstuhl mehr”, erklärt Prof. Dr. Martin Engelhardt, Vorstandsmitglied und Schriftleiter der GOTS. „Seither wird das Feld der akademischen Ausbildung und Forschung im medizinischen Bereich der Technischen Orthopädie in Deutschland nicht mehr besetzt. Dabei ist die konservative und perioperative Orthopädie von immenser Bedeutung. Mithilfe der technischen Orthopädie können Operationen vermieden oder zumindest hinausgezögert werden. Das erhöht die Lebensqualität der Patienten und entlastet die Budgets der Kostenträger.” Als Partner teilen der BIV-OT und die GOTS die Auffassung, dass die Gesunderhaltung der Bevölkerung und die Prävention von Verletzungen am Haltungsapparat ein Schlüsselpunkt für die Lebensqualität der Bürger darstellen. Dazu kann die konservative und perioperative Orthopädie, also Behandlungsmaßnahmen ohne Operation im Zusammenspiel von Medizin, Orthopädie-Technik und Physiotherapie, einen großen Beitrag leisten. „Unser Gesundheitssystem ist auf die schneidende Orthopädie ausgerichtet”, betont Alf Reuter, Präsident des BIV-OT. „Wir investieren als Gesellschaft viel Geld in die Aus- und Weiterbildung der entsprechenden Fachärzte sowie in die Operationen. Ohne Ärzte mit Kompetenz auf dem Gebiet der Technischen Orthopädie entsteht eine Versorgungslücke für die Patienten, die unser Handwerk allein nicht schließen kann. Denn zu einer erfolgreichen Versorgung gehören Orthopädietechniker, Ärzte und Physiotherapeuten gleichermaßen. Daher haben wir gemeinsam mit der GOTS die Initiative ergriffen, um künftig eine Stiftungsprofessur einzurichten und damit den Stellenwert der Technischen Orthopädie in Forschung und Ausbildung zu stärken.” Vertreter von Medizin und Handwerk gehen Hand in Hand Weiterhin sehen die Partner den hohen Bedarf an Studien zum Evidenznachweis bereits im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes gelisteter orthopädischer Hilfsmittel und solcher, die noch im Aufnahmeverfahren stecken. „In der Hilfsmittelversorgung müssen wir konsequent auf evidenzbasierte Wirksamkeitsnachweise setzen“, betont BIV-OT-Präsident Alf Reuter. „Ohne diese Nachweise werden neue Hilfsmittel und Versorgungskonzepte nicht ins Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes aufgenommen oder bewährte daraus entfernt. Das hat zur Folge, dass die Gesetzlichen Krankenkassen die Kosten nicht tragen und Patienten unter einer suboptimalen Versorgung leiden, was ihre Lebensqualität beeinträchtigt. Unsere gemeinsame Aufgabe als Mediziner und Orthopädie-Techniker ist es aber, die bestmögliche Versorgung für jeden einzelnen Fall zu erzielen.“ Immerhin 88 Prozent der Krankenversicherten in Deutschland sind in einer Gesetzlichen Krankenkasse und jeder Vierte davon ist auf medizinische Hilfsmittel angewiesen. Den Partnerschaftsvertrag unterzeichneten zur OTWorld in Leipzig BIV-OT-Präsident Alf Reuter für den Spitzenverband des Handwerks und für den weltweit zweitgrößten Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen, Prof. Dr. Martin Engelhardt. Über die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin Die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) ist der weltweit zweitgrößte Zusammenschluss von Sportorthopäden und Sporttraumatologen. Neben der Sicherstellung der kompetenten Versorgung sportverletzter Patienten setzt die GOTS qualitative Standards für deren Behandlung. Ein wesentlicher Schwerpunkt der GOTS ist die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte in der orthopädisch-traumatologischen Sportmedizin. Darüber hinaus ist die GOTS Herausgeber der Zeitschrift „Sportorthopädie – Sporttraumatologie“ und des GOTS-Manuals der Sporttraumatologie. Über den Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik Der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) vertritt als Spitzenverband mehr als 4.500 Sanitätshäuser und orthopädie-technische Werkstätten mit über 48.000 Beschäftigten, die mehr als 25 Millionen Hilfsmittelversorgungen in Deutschland pro Jahr in mehr als 30 Bereichen verantworten.
Report vom GOTS YA Kurs in Podersdorf am See

Von Florian Altenburger Zu unserer großen Freude war die Young Academy beim diesjährigen OTP-Kurs in Podersdorf auch zahlreich vertreten. Diesmal mit parallel abgehaltenen sportmedizinischen Themen rund um den Wassersport, allem voran dem Surfen. Das Event startete am Freitag, dem 26. April 2024. Der erste Tag sollte den Student:innen den Surfsport sowie die akute Versorgung am Wasser näherbringen. Mit Inhalten wie der faszinierenden Geschichte des Surfsports, Podersdorf als renommierten Surfspot, den modernen Surfsportarten, sowie eine spannende Präsentation über die Strandklinik als langjährige Versorgungsstätte des Surfweltcups, starteten wir in das zwei-tägige Programm. Im Anschluss beteiligten wir uns am Hauptkongress, wo Themen wie die Akutversorgung an der Sportstätte besprochen wurden und anschließend anhand verschiedener on-field Szenarien in die Praxis umgesetzt wurden. Am Samstag, dem 27. April 2024, starteten wir um 08:00 Uhr mit einem detaillierten Blick auf die Anatomie des Kniegelenks, gefolgt von praktischen klinischen Untersuchungen des Kniegelenks und einer Übersicht der häufigsten Verletzungen. Jene Themen wurden anschließend ebenfalls im Rahmen des Schulterblocks diskutiert. Nach einer Pause tauchten die Teilnehmer:innen in die Welt der Surfmedizin ein. Auch die Forschung kam nicht zu kurz: zwei unserer Teilnehmer stellten uns ihre Diplomarbeiten zu schulterchirurgischen Themen vor und eröffneten im Anschluss eine Diskussionsrunde darüber. Außerdem bekamen wir die einzigartige Chance die Geschichte eines Paralympics-Sportlers aus erster Hand erzählt zu bekommen. Der Nachmittag des zweiten Kurstages war der Sonographie gewidmet. Durch einen kurzen Theorievortrag wurde das Thema eröffnet und schon wurde drauf losgeschallt. In diesen zwei Stunden hatte jede:r Student:in ausreichend Zeit ihre/seine Ultraschall-Skills zu verbessern. Anschließend haben wir wieder am Hauptkongress teilgenommen, wo wir zwischen einer Ultraschallstation und einer Station zum Thema „Motorisches Lernen“ rotieren durften. Insgesamt war das Event eine bereichernde Erfahrung und bot den Teilnehmer:innen ein breites Spektrum an Wissen und Einblicken in verschiedene Aspekte des Surfsports und der Sportmedizin.
Mit dem Handy zur richtigen Therapie: Smartphone basierte biomechanische Analyse funktioneller Bewegungen in Kliniken | PM Mai 2024
Um Verletzungen und Überlastungen des Bewegungsapparates effektiv und gezielt behandeln zu können, braucht man objektive funktionelle Bewegungsanalysen. Solche Laboranalysen waren lange Zeit Leistungssportlern vorbehalten, denn die Technik dafür ist ressourcenaufwendig und teuer. Bioingenieure in den Vereinigten Staaten haben nun eine App entwickelt, die es ermöglicht, eine objektive Bewegungsanalyse mit Videoaufnahmen vom Smartphone durchzuführen. Diese Entwicklung kann künftig eine Anwendung bei einer größeren Anzahl von Patienten ermöglichen. Dr. Anna Bartsch vom Universitätsspital Basel ist mit ihrem Team nun Vorreiter für die Implementierung dieser Technik an Kliniken im deutschsprachigen Raum und referiert darüber auf dem 39. Jahreskongress der GOTS in Nürnberg. Anna Bartsch hat im vergangenen Jahr ein Kooperationsprojekt mit der Stanford University in Kalifornien, USA, zur klinischen Umsetzung dieser App aufgebaut. Sie erklärt: „Die zurzeit klinisch verwendeten Bewertungskriterien für Bewegung sind meist sehr subjektiv und als Verlaufsparameter ungenau. Zur Objektivierung braucht es ein gut ausgerüstetes Biomechaniklabor mit Marker- oder infrarotbasierten Bewegungserfassungssystemen, Kraftmessplatten und vieles mehr. Eine solche Analyse bei allen Patienten durchzuführen, ist ein zu großer Aufwand. Die Zukunft der objektiven Bewegungsanalyse im medizinischen Arbeitsalltag liegt daher in Smartphone-basierten Untersuchungen, die sich auf kleinem Raum im Sprechstundenzimmer aufbauen lassen. “ Die Patienten werden in der Bewegung mit zwei bis drei Smartphone-Kameras aus unterschiedlichen Perspektiven gleichzeitig gefilmt. Aus den Videoaufnahmen berechnet die OpenCap App mit Hilfe von künstlicher Intelligenz dynamische Parameter wie Gelenksbewegungen, Muskelaktivierungen und Krafteinwirkung auf Bänder und Muskulatur. Aufgrund des unkomplizierten Aufbaus innerhalb weniger Minuten und der zügigen Erfassung der Bewegungen ist die Analyse in der Klinik einfach implementierbar. Ärzte und Sporttherapeuten könnten damit viele Fragen im Präventions- und Rehabilitationssetting beantworten: Hat der Patient aufgrund einer unvorteilhaften Bewegungsweise ein höheres Kreuzbandverletzungsrisiko und muss an einem Präventionsprogramm teilnehmen? Gibt es auch Monate nach der Operation noch Bewegungskompensationen? Sind muskuläre Ungleichgewichte vorhanden, die physiotherapeutisch behandelt werden müssen? „Wir können mit diesem Ansatz eine Vielzahl biomechanischer Parameter bei verschiedenen Bewegungen objektiv und kosteneffektiv erfassen. Je nach Erkrankung und Intention interessieren uns unterschiedliche Faktoren wie Gelenkswinkel, Muskelaktivierung oder mechanischer Stress auf Bänder oder Knorpel“, so Bartsch. Das System kann sowohl für die Erstdiagnose als auch zur Verlaufskontrolle verwendet werden, was die Auswahl und Überwachung von Therapien in verschiedenen Bereichen verbessern kann. Die von Dr. Bartsch an der Stanford University untersuchten Anwendungsbereiche umfassen Verletzungen an den Beinen wie Kreuzband-, Meniskusverletzungen sowie Kniescheibeninstabilitäten, sowie Anwendungen in der Prothetik. An der Feinjustierung des Systems für Bewegungsanalysen an den Armen wird derzeit noch geforscht. Aktuell finden Gespräche statt, um die Verarbeitung von Patientendaten auch in Europa zu ermöglichen.