Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin

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GOTS Kongress 2024, Nürnberg: Abstract-Einreichung geöffnet

Die beste Plattform für die Präsentation Ihrer Forschung ist der GOTS-Kongress 2024! Werden Sie mit Ihrem Thema ein Teil des GOTS-Kongresses 2024 und profitieren Sie vom internationalen Austausch in einem interdisziplinären Expertenteam! Abstracts können zu folgenden Themen eingereicht werden: Verletzungen im Fußball OP-Techniken eSports Neue Technologien Sehnenverletzungen Sonstiges   Alle angenommenen Vortragsabstracts werden in der Zeitschrift „Sports Orthopaedics and Traumatology (SOT)“ veröffentlicht. Abstractdeadline ist der 1. Dezember 2023 Alle weiteren Richtlinien zur Einreichung eines Abstracts finden Sie hier…

Hands-On Workshop: Das Knie im Wassersport

Surf-Foilen hinter dem Motorboot auf der Ostsee vor Schilksee

Am 1. Juli 2023 fand der sportorthopädische Workshop zum Thema „Das Knie im Wassersport“  im Olympiazentrum Kiel/Schilksee statt. Die von der GOTS zertifizierte Veranstaltung wurde von der Gesellschaft für Surfmedizin ausgerichtet und stand unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Thomas Gangl (Sporttraumatologie, Friedrich-Ebert-Krankenhauses in Neumünster). Auch zwei Mitglieder der GOTS Young Academy hatten die Chance, an diesem abwechslungsreichen Format teilzunehmen. Auch zwei Mitglieder der GOTS Young Academy hatten die Chance, an diesem abwechslungsreichen Format teilzunehmen.  Passend zum Thema befand sich der Vortragssaal direkt am Wasser und bot den Teilnehmern einen atemberaubenden Blick auf die Ostsee und den Olympiahafen.  Die Veranstaltung wurde mit einem Übersichtsvortrag von Dr. Thomas Gangl eröffnet, der einen umfassenden Einblick in Kniegelenksverletzungen bei Surfsportarten gab. Michael Pöhlmann, ebenfalls aus dem FEK Neumünster, referierte über die Trends in der Meniskuschirurgie. Es zeichnet sich ein Wandel zur Reparatur des Meniskus bis ins hohe Alter ab. Neue Techniken ermöglichen es nun, den Meniskus zu erhalten und seine Funktion wiederherzustellen. PD Dr. med. Peter Behrend von der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg gab einen Überblick über die aktuellen Behandlungsstrategien bei Verletzungen des vorderen Kreuzbandes. Neben exakten Anatomiekenntnissen ist auch die gleichzeitige Versorgung aller weiteren verletzten Strukturen für den Therapieerfolg entscheidend. Ein viel diskutiertes Thema war „Was mache ich nach einer Patellaluxation?“. Dr. med. Kirsten Thünemann von der Sporttraumatologie im FEK Neumünster stellte die aktuellen Therapieempfehlungen nach Patellaerstluxation vor. In der anschließenden Pause hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen mit den zahlreichen Industrievertretern (Medizintechnik Rostock, Össur, Kold Shapes) über ihre neusten Entwicklungen auszutauschen. Ein Höhepunkt des Workshops war ein unterhaltsames Interview mit Mario Rodwald, dem erfolgreichsten deutschen Kitesurfer und Inhaber der Firma Kold Shapes. Er erzählte von seinen eigenen Sportverletzungen und der medizinischen Versorgung im Profiwassersport. Thematisch ging es weiter mit Verletzungen des Kniestreckapparats. Dr. med. Johann Klasen aus dem Krankenhaus Tabea in Hamburg berichtete über die aktuellen Versorgungsstrategien bei Verletzungen der Patella, der Quadriceps- u. Patellarsehne. Der wissenschaftliche Teil der Veranstaltung wurde von Björn Eschholz, einem erfahrenen Sportphysiotherapeuten der Reha Neumünster, abgerundet. Er beleuchtete mit zahlreichen Beispielen die Wichtigkeit der Prävention und der Rehabilitation von Knieverletzungen. Im Anschluss konnten alle Teilnehmer funktionelle Tests unter seiner Anleitung selbst ausprobieren. Nach der wohlverdienten Mittagspause ging es zum praktischen Teil der Veranstaltung über. Zunächst wurden Tipps und Tricks zur Untersuchung des Kniegelenks demonstriert, die die Teilnehmer sofort bei der gegenseitigen Untersuchung anwenden konnten. Anschließend begann die Sportpraxis auf dem Wasser. Unter Anleitung stachen die Teilnehmer mit drei Motorbooten in See und konnten ihr Geschick beim Surfen hinter den Booten unter Beweis stellen. Die gelungene Veranstaltung endete mit einer gemütlichen Abschlussbesprechung. Aufgrund der positiven Resonanz ist geplant, den Workshop im kommenden Jahr zu wiederholen. Surf-Foilen hinter dem Motorboot auf der Ostsee vor Schilksee Im Olympiazentrum Kiel-Schilksee wurden den Teilnehmern zahlreiche spannende Vorträge rund um das Knie im Wassersport geboten, hier PD Dr. med. Peter Behrend (Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg).

GOTS-SIAGASCOT-Italien-Fellowship September 2023 

Abb. 1: Besuch bei Prof. Stefano Zaffagnini und seinem Team in den OP-Räumlichkeiten des historischen Rizzoli Institutes in Bologna

Rovereto – Monastier di Treviso – Florenz – Bologna  Mit großer Vorfreunde im Gepäck begann unser zweiwöchiges GOTS Italien Fellowship in Kooperation mit der SIAGASCOT im Trentino in Oberitalien. Unsere erste Station war das SOLATRIX Institute in Rovereto, wo wir von Dr. Michele Malavolta herzlich empfangen wurden (Abb. 1).  Nach einigen Einblicken in seine Sprechstunde mit Schwerpunkt auf Umstellungsosteotomien und Kniegelenksersatz bei Gonarthrose, waren wir zum Abendessen am Gardasee eingeladen. Der malerische Ausblick blieb uns hierbei wegen untypisch heftigen Regenfällen leider versperrt. Am nächsten Tag war die italienische Sonne zurück und wir begleiteten Dr. Malavolta und sein Team im OP, wo er uns seine Technik des kinematischen Alignments der Knieprothesen präsentierte, wofür er in ganz Italien bekannt ist. Abb. 1: Besuch bei Dr. Michele Malavolta und seinem Team im Krankenhaus von Rovereto Abb. 2: Besuch bei Dr. Enrico Gervasi und seinem Team in den OP-Räumlichkeiten des Krankenhauses in Monastier di Treviso Unsere Reise führte uns dann ostwärts nach Monastier di Treviso und das dortige Krankenhaus Casa di Cura Giovanni XIII. Hier durften wir den renommierten Schulterspezialisten und ehemaligen SIAGASCOT-Präsident Dr. Enrico Gervasi zunächst in seiner sehr abwechslungsreichen Sprechstunde begleiten (Abb. 2).  Wir sahen viele verschiedene Krankheitsbilder in kürzester Zeit, darunter auch eine junge Patientin mit Z.n. posteriorer Schulterluxation. Am Nachmittag präsentierten wir dem gesamten Team von Dr. Gervasi Vorträge über unsere klinischen Arbeiten und genossen im Anschluss ein gemeinsames Abendessen mit regionalen Spezialitäten bei angenehm sommerlichen Temperaturen. Die nächsten Tage waren gefüllt mit spannenden Schulteroperationen von Dr. Gervasi, darunter auch ein arthroskopisch assistierter Transfer des M. latissimus dorsi – eine technisch anspruchsvolle Operation, die uns als Highlight in Erinnerung blieb. In Italien ist es nicht unüblich, dass geplante Operationen bis 20 Uhr abends durchgeführt werden. Doch auch Kunst und Kultur kamen nicht zu knapp – am nächsten Tag bot Dr. Gervasi uns eine persönliche Stadtführung durch Venedig, wo wir den Ausblick auf die Kanäle und die Sonne genossen.  Am Sonntag setzten wir dann unsere Reise mit dem Zug nach Florenz fort, wo wir die Sehenswürdigkeiten der doch sehr von Touristen überlaufenen Stadt auf eigene Faust erkundeten. Wie perfekte Organisation aussehen kann, zeigte uns am nächsten Tag Dr. Andrea Baldini und sein Team im Casa di Cura Villa Ulivella e Glicini in Florenz. Er führte 11 Knieprothesenimplantationen in nur 8 Stunden durch, darunter einige schwierige Revisionsoperationen. Den krönenden Abschluss des spannenden Tages bildeten das gemeinsame Paddeltennisspielen mit der gesamten Abteilung und ein anschließendes Pizzaessen. Damit nicht genug, am nächsten Tag besuchten wir Dr. Francesco Giron und Dr. Michele Losco vom Universitätskrankenhaus Careggi in Florenz. Hier verfolgten wir vor allem ambulante gelenkerhaltende Eingriffe, darunter komplexe arthroskopische Ligamentrekonstruktionen.  Unsere letzte Station führte uns zum Rizzolio Istituto Ortopedico in Bologna, einer der bekanntesten orthopädischen Kliniken in Italien, wo wir von Prof. Stefano Zaffagnini und seinem großen Team herzlich empfangen wurden (Abb. 3).  Den Auftakt machte ein äußerst spannender Besuch bei Dr. Francesco Della Villa in der Isokinetic Sports Medicine and Orthopedic Rehab Faciliy, welche von der FIFA als Medical Center of Excellence ausgezeichnet wurde. Hier konnten wir italienische Profisportler bei der auf neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Rehabilitation nach VKB-Verletzung verfolgen.  Dann führte man uns durch die altehrwürdigen Klinikgemäuer in Rizzoli, einschließlich eines Besuchs in der bekannten, beeindruckenden medizinischen Bibliothek, in der bis zu fast 500 Jahre alte Schriften lagern. Prof. Zaffagnini demonstrierte uns während unseres Aufenthaltes viele spannende arthroskopische Operationen, darunter die VKB-Plastik in eigens entwickelter „over the top“ Technik, sowie mehrere Meniskustransplantationen (Abb. 4). Ebenfalls auf dem Programm stand eine hohe Tibiaosteotomie mit individuell angefertigter, patientenspezifischer Plattenosteosynthese.  Am letzten Tag nahmen uns einige der Assistenzärzte auf eine eigens geplante Stadtführung durch Bologna mit und trugen somit zu einem gelungenen Abschluss unseres lehrreichen Fellowships bei.  Abb. 3: Besuch bei Prof. Stefano Zaffagnini und seinem Team in den OP-Räumlichkeiten des historischen Rizzoli Institutes in Bologna. Abb. 4: Vorbereitung des Operationspräparates im Rahmen einer durchgeführten arthroskopischen Meniskustransplantation Wir bedanken uns für die außergewöhnliche Gastfreundschaft aller unserer italienischen Gastgeber und für die hervorragende Organisation durch die GOTS, insbesondere durch Priv.-Doz. Dr. med. Marco Ezechieli und Dr. Katrin Henkel (GOTS Geschäftsstelle), sowie Nives Sagramola (Sekretariat SIAGASCOT). Dieses Fellowship bietet jungen motivierten Kollegen eine hervorragende und einzigartige Möglichkeit zum kollegialen Austausch und fachlichen Weiterbildung.Es war eine unvergessliche und äußerst lehrreiche Reise durch die Welt der Orthopädie und Sportmedizin in Norditalien, die wir uneingeschränkt weiterempfehlen können. Dr. med. univ. Stefan Frank, Wien (AT)Dr. med. Kirsten Thünemann, Neumünster (D)

GOTS an der Erstellung der S3-Leitlinie „Koxarthrose“ beteiligt

Die Anmeldung der S3- Leitlinie „Koxarthrose“ (187-049) ist in das Register der Arbeitsgemeinschaft der Medizinischen Wissenschaftlichen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) aufgenommen worden. Für dieses Projekt sollen Fördergelder über den Innovationsfond beantragt werden. Die Koordination des Leitlinienprojekts übernehmen Dr. med. Nils Meißner und Prof. Dr. Andreas Halder (DGOU). In einem ersten Schritt wurden die inhaltlich mit diesem Thema befassten Fachgesellschaften und Organisationen angesprochen, um ein für die Adressierten der Leitlinie repräsentatives Gremium von Experten zusammenstellen zu können. Für die GOTS werden Dr. Lenz und PD Dr. Ezechieli daran mitarbeiten und ihre Expertise einbringen. Die Erstellung der Leitlinie richtet sich nach den methodischen Anforderungen des Leitlinien-Bewertungs- instruments AGREE II und soll von einem Vertreter der AWMF begleitet werden. Die durch die GOTS einzubringenden Erfahrungen und Perspektiven sind sehr wichtig, um ein erfolgreiches interdisziplinäres Projekt auf den Weg zu bringen. Es soll gewährleistet werden, dass die Leitlinieninhalte nach Abschluss des Entwicklungsprozesses durch die Gesellschaft auch offiziell mitgetragen werden können.  Bildquelle: Adobe Stock / von SciePro / 225296554

Re-Zertifizierung GOTS Sportarzt

zusatzmodul-wettkampfsport_2023

Zusatzmodul Wettkampfsport 2023 Zusatzmodul Wettkampfsport 2023 Das Zertifikat „GOTS-Sportarzt“ ist 5 Jahre gültig. Für eine kontinuierliche Qualitätssicherung ist eine turnusmäßige Re-Zertifizierung Bestandteil der weiterlaufenden Anerkennung des Zertifikats. Eine Verlängerung ist durch die Teilnahme an zwei GOTS-Jahreskongressen an jeweils zwei Tagen innerhalb von fünf Jahren nach Ausstellung des Zertifikats möglich. In diesem Jahr bieten wir mit dem Zusatzmodul Wettkampfmedizin erstmalig eine weitere Möglichkeit der Re-Zertifizierung an. Dieses sehr praxisbezogene Modul wird in Kooperation der Verbandsärzte e.V. mit der GOTS organisiert und richtet sich in erster Linie an GOTS-Mitglieder, die das Zertfiikat GOTS-Sportarzt bereits erworben haben. Die Teilnahme an diesem Modul kann  – alternativ zur Teilnahme an zwei Jahreskongressen – ebenfalls zur Re-Zertifizierung innerhalb von Jahren nach Erhalt des Zertifikats „GOTS-Sportarzt“ genutzt werden. Das Modul findet vom 3. bis 5.11.2023 in Saarbrücken statt.  Die Anmeldung erfolgt per eMail an die Geschäftsstelle der GOTS. eMail: office@gots.org Zusatzmodul Wettkampfsport 2023

“Global Alliance for the Promotion of Physical Activity”

139 medical and scientific organizations together with sport and governmental institutions publish a standpoint on the need of a “Global Alliance for the Promotion of Physical Activity” Steinacker JM, et al. BMJ Open Sport & Exercise Medicine 2023;0:e001626. doi:10.1136/bmjsem-2023-001626 Non-communicable diseases (NCDs), including coronary heart disease, stroke, hypertension, type 2 diabetes, dementia, depression and cancers, are on the rise worldwide and are often associated with a lack of physical activity (PA). Globally, the levels of PA among individuals are below the recommendations of the World health organization (WHO). A lack of PA can increase morbidity and mortality, worsen the quality of life and increase the economic burden on individuals and society. In response to this trend, numerous organisations came together under one umbrella in Hamburg, Germany, in April 2021 and signed the ‘Hamburg Declaration’. This represents an international commitment to take all necessary actions to increase PA and improve the health of individuals to entire communities. When physicians and all other health care professions focus primarily on the individuum, the ‘Global Alliance for the Promotion of Physical Activity’ calls on collaboration to maintain their patient´s active but also be responsible in their communities and all levels to increase health for the entire population. The ‘Hamburg Declaration’ calls on national and international policymakers to take concrete action to promote daily PA and exercise at a population level and in healthcare settings. The ‘Global Alliance for the Promotion of Physical Activity’ calls on all stakeholders in the community: active hospitals, physical activity specialists, community services and healthcare providers, achieving sustainable health goals for their patients/clients. Professor Fabio Pigozzi, President of the International Federation of Sports Medicine and Professor of Internal Medicine and Deputy Rector of the University of Rome „Foro Italico“:  “World Sports medicine is supporting this important initative, it is time for medical doctors to prescribe activity for patients”. Professor Juergen Steinacker, Chair of the Hamburg declaration, Chair of the “European Initiative for Exercise in Medicine” and Professor of Medicine at Ulm University Hospital: “Hospitals and health care providers should be challenged to achieve long-time sustainable health goals, to ensure that their patients come back to a healthy and physical active life style. We call for active hospitals which should focus not only on procedures and short-term outcome but on sustainability and future life style of patients” The ´Hamburg declaration´ is also endorsed by the IOC Medical and Scientific Commission, chaired by Professor Uğur Erdener which underlines the importance of physical activity for public health.  Professor Erdener: “I would like to congratulate you together. We are very happy for being a part of this important initiatives. “ IOC underlines it´s support by a press release: https://www.olympics.com/ioc/news/ioc-reiterates-its-support-for-the-hamburg-declaration-to-tackle-physical-inactivity IOC and WHO have also created the global action „Lets be active“with a strong message with the Olympic Day on the public with reached millions of participants: Millions of people moved for Olympic Day 2023 around the world (olympics.com) Professor Yannis Pitsiladis, IOC Medical and Scientific Commission and Professor of Sports Sciences at the University of Brighton: “we need to leverage at the latest tech.  Make it easy and fun for people to get into PA through gamification, rewards and community building. Contact: Steinacker; Jürgen Michael; M.D., Ph.D., Dr. med., FACSM, FECSS European Initiative for Exercise in Medicine Ulm University 89075 Ulm Germany Tel :  +49 731 500 45300 Juergen.Steinacker@uniklinik-ulm.de EIEIM Center Carolin Knoke – Exercise.Medicine@uniklinik-ulm.de  Leonie Fink – leonie.fink@uniklinik-ulm.de

Nachruf: Prof. Hans Bauerfeind

Hans Bauerfeind

Prof. Hans Bauerfeind ist kurz vor Vollendung seines 82. Lebensjahres gestorben. Mit ihm verlieren die Deutsche Herstellersparte für medizinische Hilfsmittel und die Deutsche Orthopädie einen der innovativsten und bedeutendsten Familienunternehmer. Er war nach seinem Studium zum Textilingenieur ab 1962 sechs Jahrzehnte lang in seinem vom Vater Rudolf übernommenen Unternehmen tätig. Ursprünglich in Zeulenroda gegründet, wurde die Firma Bauerfeind 1949 in Darmstadt aufgebaut und 1978 nach Kempen verlagert. Zu dieser Zeit nahm er mit untrüglichem Unternehmerinstinkt die Idee von Prof. Dr. Heinrich Heß (damals betreuender Arzt der Deutschen Fußballnationalmannschaft und später Gründungspräsident der GOTS) für eine völlig neue, komprimierende Gelenk-bandage auf. Daraus wurde die Genutrain-Bandage entwickelt und eine ganze Generation von Train-Bandagen, welche die Konkurrenzprodukte vom Weltmarkt verdrängten und seinem Unternehmen zur globalen Bedeutung verhalf. Praktisch alle heute weltweit produzierten Gelenk-Bandagen sind nach dieser Idee gefertigt, welche im Sinne einer funktionellen Frühtherapie durch Kompression und Bewegung die Nachbehandlung nach Sportverletzungen, bei Sportschäden und später auch bei degenerativen Gelenkschäden revolutionierte. Für Hans Bauerfeind bedeutete die Deutsche Einheit ein Geschenk für Deutschland. Daher war es für ihn keine Frage, seine Firma von Kempen am Niederrhein in die Heimatstadt seiner Familie – nach Zeulenroda – zu verlagern. Er bewies unternehmerischen Mut und Risiko und ließ moderne Produktionsstätten für seine Firma im wirtschaftlich darniederliegenden Zeulenroda aufbauen. Auf dem Hügel von Zeulenroda ließ er den Bauerfeind-Turm (analog zum BMW-Turm von München) errichten. Das FDGB-Ferienheim am See ließ er zum erfolgreichen See-Tagungshotel mit Wellnesseinrichtungen umbauen. Weitere Investitionen erfolgten in den Tourismusbereich der ländlich einst „abgehängten“ Region. Damit übernahm er unternehmerische Verantwortung für den Aufbau Ost und ermöglichte viele Arbeitsplätze, stärkte das Selbstbewusstsein und sorgte für Hoffnung in der Bevölkerung. Hans Bauerfeind besaß ein hohes Qualitätsbewusstsein mit dem Festhalten am deutschen Produktionsstandort, welches insbesondere nach der Rückverlagerung der Firma nach Zeulenroda zur Fertigung zahlreicher weiterer erfolgreicher medizinischer Hilfsmittel für Wirbelsäule und Füße sowie von Phlebologen mitentwickelte Kompressionsstrümpfe zur überragenden Weltgeltung mit zahlreichen Tochtergesellschaften führte. Der Sportmedizin war er immer treu verbunden als „Offizieller Service Partner der Stiftung Deutsche Sporthilfe“, bei vielen olympischen Spielen mit Betreuerteam vor Ort und Unterstützung auch des Betreuerstabes der Deutschen Fußballnationalmannschaft.  Der Hall of Fame Basketballer Dirk Nowitzki wurde zum Markenbotschafter der Firma Bauerfeind. Besonders die GOTS hat ihm für seine Unterstützung viel zu verdanken. Neben der Unterstützung als Partner der GOTS-Jahreskongresse, der Förderung der Ausbildung zum GOTS-Sportarzt, des Young-Investigator Awards für junge wissenschaftlich interessierte Ärztinnen und Ärzte und des internationalen Austauschprogramms (Asien-Fellowship) entschied sich Hans Bauerfeind auch zu spontaner unkonventioneller Unterstützung: Als amerikanische Kollegen die englische Ausgabe des GOTS-Manuals verhindern wollten, übernahm er die Produktionskosten und ließ das Buch „Made in Germany“ in den neuen Bundesländern herstellen. Auch als zum 30-jährigen Bestehen der GOTS für die Jubiläumsbroschüre kein Geld bereitgestellt wurde, übernahm er kurzerhand die Druckkosten, um das Erscheinen zu ermöglichen. Ein großes Anliegen war ihm der Aufbau eines großen sportorthopädischen Kongresses in seiner Heimatstadt Zeulenroda. Vor 15 Jahren bat er die GOTS, einen fachlich hochwertigen Kongress in seiner Heimatstadt zu organisieren. Er wollte, dass auch im Osten Deutschlands die Ärzte eine Kongressheimat finden sollten. Mittlerweile ist der Zeulenrodaer-Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (ZKOS) mit über 200 Ärztinnen und Ärzten zu einer festen Größe im Kongresskalender geworden. Hans Bauerfeind erhielt zahlreiche Ehrungen, u.a.: Konrad-Adenauer-Preis „Soziale Marktwirtschaft“ Honorarprofessur an der Fachhochschule Münster Erich-Krieg-Medaille der Dt. Gesellschaft für Phlebologie Auszeichnung als einer der besten Arbeitgeber Deutschlands Unternehmer des Jahres Beirat für nachhaltige Entwicklung Ehrung als einer der besten und innovativsten Mittelstandsunternehmer Hans Bauerfeind war als Unternehmer entscheidungsfreudig und nicht selten unkonventionell. Er legte Wert auf ein harmonisches Arbeitsklima und pflegte einen fast väterlichen Umgang mit seinen Mitarbeitern. Er stiftete eine Professur für Phlebologie an der Ruhr-Universität-Bochum und veranlasste viele soziale Wohltaten in seiner Heimat Zeulenroda, durch die viele Arbeitsplätze entstanden sind. Mit Hans Bauerfeind verlieren wir einen der bedeutendsten Familien-unternehmer Deutschlands sowie einen guten Freund, der immer viel gefordert, aber auch immer viel zurückgegeben hat durch sein Verantwortungsbewusstsein für Ostdeutschland sowie für sein Unternehmen, seine Mitarbeiter, für die deutsche Medizintechnik und ganz besonders für seine Familie. Seine Firma ist auch zukünftig in guten Händen. Wir werden ihn alle sehr vermissen und drücken seiner Familie unser tief empfundenes Beileid aus. Ernst Jünger: Mit jedem dieser Sehr-Alten, deren Namen uns seit Jahrzehnten vertraut sind, geht mehr dahin als nur eine Person, eine Zeit nimmt Abschied Prof. Dr. Martin Engelhardt                    Prof. Dr. Heinrich Heß

Young Academy: Bericht GOTS Zertifikatskurs Stuttgart 2023

Bericht: Jana Graf  Vom 21.04-23.04.2023 fand in Stuttgart das letzte Modul für den Zyklus acht des Sportarztzertifikates statt. Als Mitglied der Young-GOTs durfte ich als Studentin hier ebenfalls teilnehmen und konnte viel neues Wissen und großartige Erfahrungen sammeln.  Das Thema des Moduls war Spielsportarten, was mich besonders interessierte, da ich selbst seit vielen Jahre Volleyball spiele und schon so einige Male mit Verletzungen in diesem Bereich konfrontiert wurde.  Zu den Schwerpunkten zählten unter anderem Muskel- und Sehnenverletzungen, Verletzungen und Therapieoptionen des Knie- und Handgelenks sowie typische Verletzungsmuster bei   Mannschaftssportarten. Stattgefunden hat der Kurs im Olympiastützpunkt unter der Leitung von Prof. Dr. Frieder Mauch M.A., Dr. Mario Bucher und Dr. Florian Langhoff, die sich allesamt groβe Mühe bei der Organisation und Durchführung dieses Kurses machten. Die Vorträge wurden von erfahrenen Experten, wie zum Beispiel Jochen Hahne (Teamarzt des FC Bayern), in den verschiedenen Schwerpunkten gehalten und man konnte durch anschauliche Fallbeispiele und interessante Diskussion als Studentin viel mitnehmen.  Die Praxis kam dabei ebenfalls nicht zu kurz. Am Freitag gab es einen Ultraschallkurs und wir führten unter Anleitung von erfahrenen Physiotherapeuten verschiedene funktionelle Assessments im Bereich Return-to-sport durch. Samstags ging es am Nachmittag in das Trainingszentrum, wo wir eine Einführung in funktionelles Training, Isokinetisches Training und Speedcourt bekamen. Als krönender Abschluss des vorletzten Tages sahen wir uns noch das spannende Basketballspiel der MHP Riesen Ludwigsburg vs. Würzburg Baskets (1.Bundesliga), bei denen Dr. Florian Langhoff als betreuender Teamarzt tätig ist an.  Am Sonntag gab es dann noch eine Reihe spannender Vorträge und das Wochenende wurde mit einem kurzen Testat abgeschlossen. Alles in allem war es für mich als Studentin eine tolle Erfahrung und ich konnte viel Wissen sammeln sowie neue Kontakte im Bereich der Sportmedizin knüpfen.