Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin

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In memoriam: Univ.-Prof. em. Dr. med. Dieter M. Kohn

Mit großer Trauer sehen wir uns verpflichtet, unseren Lesern und GOTS Mitgliedern den Tod unseres ehemaligen Präsidenten, Ehrenmitglieds und Freundes Prof. Dieter Kohn mitzuteilen. Prof. Kohn war seit 1990 Mitglied unserer Fachgesellschaft, gehörte von 1994 bis 2012 dem Vorstand der GOTS an und wurde 2018 beim Jahreskongress in Hamburg zum Ehrenmitglied ernannt. Er prägte unsere Gesellschaft während seiner Präsidentschaft von 2006 bis 2008 nachhaltig und war maßgeblich für ihre Öffnung und ihre weitere Akademisierung verantwortlich. Insbesondere trug er wesentlich dazu bei, dass die Jahreskongresse außerhalb Deutschlands und die Wahl der GOTS-Präsidenten unabhängig ihrer nationalen Herkunft stattfinden. Auch führte er die anonymisierte Beurteilung von Redebeiträgen zum Jahreskongress sowie der Bewertung der Wissenschaftspreise ein, ebenso wie die GOTS-Wissenschaftsförderung im Jahre 2007. Dieter Kohn wurde am 09.02.1953 in Geislingen an der Steige geboren. Er absolvierte das Medizinstudium von 1972 bis 1978 in Ulm, wo er im Jahre 1978 promovierte. Während seiner ersten Arbeitsstelle am Kreiskrankenhaus Ruit erlernte er die Grundlagen der muskuloskelettalen Chirurgie, die er danach an der Orthopädischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität in München vervollständigte. Im Jahr 1983 erlernte er von Professor Jan Gillquist, dem Direktor der Abteilung für Sportorthopädie an der Universität Linköping in Schweden, während einer sehr prägenden, mehrmonatigen Hospitation die Prinzipien der Arthroskopie. Zusammen mit seinem Mentor Professor Carl Joachim Wirth wechselte Dieter Kohn 1988 als Oberarzt an die Orthopädische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover im Annastift, wo er zwischen 1989 und 1996 die Funktion des Leitenden Oberarztes und Stellvertretenden Klinikdirektors bekleidete. Er habilitierte 1989 zu dem Thema „Der plastische Ersatz des Innenmeniskus mit körpereigenem Gewebe – eine experimentelle Untersuchung“ und wurde 1994 zum außerplanmäßigen Professor für Orthopädie ernannt. Im Jahr 1996 nahm Dieter Kohn den Ruf auf den Lehrstuhl für Orthopädie an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes in Homburg an, den er bis zu seiner Emeritierung 2019 inne behielt. Für Dieter Kohn stand stets die richtige und gute Behandlung seiner Patienten an erster Stelle. Es ist ihm in brillanter Weise gelungen, in Homburg die gesamte Bandbreite der konservativen Orthopädie, der arthroskopischen und offenen gelenkerhaltenden Chirurgie, der Endoprothetik, der orthopädischen Onkologie und der Kinderorthopädie klinisch und wissenschaftlich auf höchstem Niveau zu repräsentieren. Dabei hat er als Ordinarius alter Schule von seinen Mitarbeitern – aber allen voran von sich selbst – stets den größtmöglichen medizinischen Einsatz für das Wohl der ihm anvertrauten Patienten eingefordert. Dieter Kohns messerscharfer Verstand und seine glasklare, unbeirrbar logische Sichtweise machten ihn auch zu einem herausragenden Forscher und zu einem präzisen und wortgewaltigen Redner. Seine wissenschaftliche Arbeit beschränkte sich dabei nicht nur auf viel beachtete Publikationen in den renommiertesten Zeitschriften unseres Fachgebiets, sondern umfasste auch eine Vielzahl von Lehrbüchern (u.a. „Das Knie“), die sich rasch zu Standardwerken der modernen Orthopädie entwickelten. Mit einem stets wachsamen und kritisch prüfenden Blick auf alle Facetten der Forschung am Stütz- und Bewegungsorgan entwickelte sich sein wissenschaftlicher Fokus von sportorthopädischen Fragestellungen wie Kreuzbandersatz, Meniskusrekonstruktion und allogener Meniskustransplantation bis hin zu Implantatentwicklungen in der Knie- und Hüftendoprothetik. Dieter Kohns größte akademische Leistung besteht aber unzweifelhaft darin, die Arthroskopie zu einer Routinemethode in der orthopädischen Chirurgie fortentwickelt zu haben. Ein weiterer Verdienst von Dieter Kohn war, seine Ärzte nicht nur zur Forschung zu stimulieren, sondern ihre wissenschaftlichen Neigungen immer interessiert, fair und großzügig zu fördern. Neben seiner Aktivität in Wissenschaft und Forschung war Dieter Kohn die studentische Ausbildung eine Herzensangelegenheit. Nur mit Tafel und Kreide bewaffnet gelang es ihm auf unnachahmliche Art und Weise, Generationen von Medizinstudenten die Grundlagen, Ursachen und Behandlungen orthopädischer Krankheitsbilder eindrucksvoll und verständlich zu vermitteln. Sein ausgeprägtes Talent als Lehrer hat die Hauptvorlesung Orthopädie zu einem didaktischen Glanzlicht der gesamten Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes gemacht und  – ganz ohne Vorlesungspflicht –  für übervolle Vorlesungssäle gesorgt. Als Konsequenz wurde Professor Kohn wiederholt von der Homburger Studierendenschaft der Preis der Lehre verliehen.   Neben vielen nationalen und internationalen Auszeichnungen wurde er zum Ehrenmitglied der Arthroscopy Association of North America (AANA) und der American Orthopedic Society of Sports Medicine (AOSSM) ernannt. Seit 2007 war Dieter Kohn zudem Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Als Präsident stand Dieter Kohn der Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA) von 1995 bis 1998 vor. Als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) richtete er 2011 den Jahreskongress aus. Den Menschen Dieter Kohn zeichneten seine protestantischen Werte Selbstbestimmung, Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und Disziplin aus. In schwierigen Situationen unserer Gesellschaft konnte er mit seiner charismatischen Persönlichkeit Lösungswege aufzeigen und seriös vermitteln. Dieter Kohn hat das heutige „Gesicht“ der GOTS maßgeblich geprägt. Er war für viele von uns fachlich und menschlich ein großes Vorbild. Wir trauern um Dieter Kohn und empfinden tiefe Dankbarkeit für sein Wirken. Wir werden ihn als anerkannten Experten auf seinem Gebiet, als eine charakterstarke und ehrliche Führungspersönlichkeit mit großem Verantwortungsbewusstsein sowie als großartigen Mentor, Förderer und Freund in bester Erinnerung behalten.

Expertenmeeting Kindersportorthopädie | 7. bis 9. Oktober | Deidesheim i.d. Pfalz

Ziel der Veranstaltung ist es, den aktuellen Wissensstand zu den unten aufgeführten Themen im Rahmen der Expertengruppe vor dem Hintergrund aktueller wissenschaftlicher Literatur zu erarbeiten. Im Vordergrund des diesjährigen Expertenmeetings stehen sportmedizinische und sportorthopädische Inhalte bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Die erzielten Ergebnisse dienen dazu, eine Publikation für Mitglieder der GOTS und weitere Interessierte zu erstellen (Veröffentlichung 2. Quartal 2023).           Block 1 Gruppen Wirbelsäule, obere Extremität/untere Extremität Sport bei Verletzungen/Überlastungsschäden und Erkrankungen der jeweiligen anatomischen Region Epidemiologische Daten, Klassifikationen, Diagnostik, Therapie, Einfluss auf Sportfähigkeit, Empfehlungen (Eltern/Trainer/Lehrer)   Prävention im Kindesalter Aktuelle Studienlage, Empfehlungen, Transfer in die Praxis   Sport mit Behinderung Besonderheiten im Umgang mit Kindern/ Jugendlichen mit Behinderung? (orthopädisch/traumatologisch), Epidemiologische Daten, Konsequenz für die Praxis   Block 2 Einfluss von Sport/Bewegung auf den kindlichen Organismus Aktuelle Studienlage mit Einfluss auf Bewegungsapparat, Gesundheit, Psyche, Persönlichkeitsentwicklung, Sozialverhalten, erforderliche Intensität und Qualität der Belastung altersabhängig?   Trainierbarkeit im Kindes-/Jugendalter Kraft, Koordination, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Ausdauer, was in welchem Alter in welcher Intensität   Schulsport Aktuelle epidemiologische Daten, Unfallhäufigkeit, Kosten, Anteil Sportunterricht in verschiedenen Schulen, Stellenwert des Sports, Forderung Mindestmaß, welche Inhalte?, Umsetzungsmöglichkeiten in die Praxis?   Vereinssport/ Breitensport/Leistungssport Aktuelle epidemiologische Daten (Trends altersabhängig?, Sportarten?), Attraktivität Vereinssport (Vorteile, Nachteile), Stellenwert Vereinssport, Finanzen, Medien, Verbindung Schulsport – Vereinssport – Leistungssport  

GOTS Sommertreffen Schweiz 2022

Am 01. und 02.  September 2022 findet das 15. GOTS Sommertreffen Schweiz statt. Alle Inhalte finden Sie im Programm.   GOTS_Programm_Sommertreffen_2022

Young Academy: Wahlfach und Instruktionskurs Sehnenverletzungen in Erlangen

Von Anna Hofferek Am 11.06.2022 hatten zwei Young Academy Mitglieder die Chance, an einem Instruktionskurs “Untersuchungs- und OP-Techniken Sportorthopädie: Akute und chronische Sehnenverletzungen” an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) teilzunehmen. Der Workshop fand im Rahmen eines hybriden, mehrtägigen Kurses in der Anatomischen Fakultät der FAU unter der Leitung von PD Dr. Thilo Hotfiel und PD Dr. Dr. Christian Hammer statt. PD Hotfiel startete die erste Session mit einer Wiederholung der funktionellen Anatomie und einer Einführung in relevante Pathologien mitsamt dessen Verletzungsmechanismen und Diagnostik. Im Anschluss konnten wir die Theorie direkt an den anatomischen Präparaten unter interaktiver Demonstration durch PD Hammer nachvollziehen. Die anatomischen Strukturen noch einmal schön präpariert zu sehen und auch anfassen zu können, war ein kleiner Flashback in die Zeit der ersten Semester – mit dem aber inzwischen klinisch vorhandenen Wissen äußerst bereichernd. Insbesondere die Hamstring-, Quadriceps- und Achillessehnenpräparationen bleiben in Erinnerung. Nach einer kurzen Mittagspause folgte dann das Highlight des Kurstages: wir durften an “Fresh- Frozen-Präparate” verschiedene OP-Techniken zur Rekonstruktion von Sehnenrupturen durchführen. Vom chirurgischen Zugang, über die schichtweise Präparation bis hin zur End-zu-End-Naht, konnten wir die einzelnen OP Schritte selbstständig, unter Supervision von PD Hotfiel durchführen. Auch die ansatznahe, transossäre Refixation der Achillessehne und das Vorgehen beim Abtragen einer Exostose. wurden durchgeführt.  Selten konnte ich im Studium an einem derartigen interdisziplinären und interaktiven Kurs teilnehmen. Vielen Dank für die Möglichkeit, an diesem Samstag noch einmal in die Anatomie zurückzukehren und sie aus dem klinischen und operativen Blickwinkel betrachten zu können. Es hat sehr viel Spaß gemacht und war ein bereichernder praktischer Kurs nach der langen Zeit von ausschließlich digitalen Veranstaltungen.

BasketDocs vergeben Wissenschaftspreis

Nach der Premiere 2019 vergeben die deutschen Basketballärzte, die BasketDocs, im Jahr 2023 zum dritten Mal einen mit 1.500 Euro dotierten Wissenschaftspreis. Bis zum 31.12.2022 besteht die Möglichkeit, Forschungsprojekte, Präventionsprogramme, Studien o.ä. beim wissenschaftlichen Gremium einzureichen. Akzeptiert werden Themen aus dem Bereich der Sportmedizin, der Sportwissenschaft, der Physiotherapie, der Trainingstherapie oder Medizin generell. Einschlusskritierium ist hierbei ganz klar, dass es ein Projekt ist, das sich um Basketball dreht. Die Studien sollten möglichst abgeschlossen sein. Das Preisgeld wird unter den 3 besten Einsendungen aufgeteilt. Preisverleihung ist beim BasketDocs Jahrestreffen 2023 in Göttingen, wo die 3 bestplazierten ihre Beiträge zudem als Kurzvortrag präsentieren dürfen. Interesse geweckt? Dann sendet Eure Projektbeschreibung an info@basketdocs.de.   Einsendeschluss 31.12.2022 Preisgeld insgesamt: 1.500 Euro   Wissenschaftliches Gremium: Dr. med. Kai Fehske Dr. med. Ralf Hamann Prof. Dr. phil. Olaf Hoos Prof. Dr. phil. Richard Latzel Dr. med. Christoph Lukas Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger  

Prof. Alexej Barg verstorben

Mit grosser Traurigkeit mussten wir die Nachricht annehmen, dass Prof. Alexej Barg am Osterwochenende im Alter von 42 Jahren verstorben ist. Wir sind fassungslos, Prof. Alexej Barg, unser wohl aktivster Fusschirurgie-Kollege mit fachlichen Wurzel in der Schweiz, hat uns verlassen – herausgerissen aus einer erfüllenden und beispielhaften Karriere. Prof. Alexej Barg war ein Genie. Parallel zum Medizinstudium studierte er Mathematik und Statistik. Seine Ausbildung in Orthopädie und Traumatologie am Kantonsspital Liestal unter der Leitung von Prof. Beat Hintermann unterbrach er, um sich als Research Fellow in Salt Lake City (Utah, USA) vertieft der Forschung hinzuwenden. Am Ende seiner Fachausbildung waren es über 40 peer-reviewed Publikationen, die auf seinem Konto standen. Unter der Leitung von Prof. Victor Valderrabano war er vorerst als Oberarzt und dann als Teamleiter der Fuss&Sprunggelenkschirurgie am Universitätsspital Basel tätig. Dann folgte er dem Ruf nach Salt Lake City, wo er zunächst als Assistant Professor, dann als Associate Professor die Foot and Ankle Unit unter Prof. Charles Saltzman führte. Vor 2 Jahren folgte er dem Ruf von Prof. Karl-Heinz Frosch an die Universität Hamburg, wo er seither der Abteilung Fuss- und Sprunggelenk vorstand. Der berufliche Werdegang von Prof. Alexej Barg war geprägt von einer grenzenlosen Leidenschaft stets noch mehr zu ergründen und zu erfahren. Seinem Drang folgend, alles genau zu wissen, liess ihn die Literatur kennen wie kaum ein anderer. Was aus seiner Hand kam, war stets bestens belegt und ein Garant, zur Publikation angenommen zu werden. Prof. Alexej Barg hatte immer ein offenes Ohr, wenn man ihn um einen Rat oder eine Unterstützung bat. Er hat mit unzähligen jungen Kollegen sein Wissen geteilt. Viele von uns haben von seiner beispielslosen Hilfsbereitschaft profitiert. Seine Schaffenskraft schien schier endlos. Prof. Alexej Barg diente in zahlreichen Kursen und Kongressen auf der ganzen Welt als Faculty. Sein Name im Programm war immer ein Versprechen, Neuestes zu erfahren und von einem begnadeten Wissenschaftler und Kliniker zu lernen. Seine Art zu Lehren war stets geprägt von Respekt und einem speziellen Humor, der mehr ausdrückte als viele Worte. Prof. Alexej Barg war beispielhaft international vernetzt. Er hinterlässt eine riesige Lücke über die Landesgrenzen hinaus. Er wird uns fehlen als feinen Freund und loyalen Kollege, als begnadeter Lehrer und als Vorbild. Noch können wir es nicht fassen! Unsere Gedanken sind bei seiner Ehefrau Kateryna, seiner Familie und seinen Freunden. In Trauer, Beat Hintermann Victor Valderrabano Swiss Foot & Ankle Society SFAS

Das war der 37. Jahreskongress der GOTS – Kongressbericht

Vom 19. bis 20. Mai 2022 fand der 37. Jahreskongress der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin in Präsenz statt. Nach dem Onlinekongress vom letzten Jahr wieder eine willkommene Möglichkeit auch abseits von fachlichen Dingen miteinander zu kommunizieren und sich auszutauschen. Kongresspräsident Prof. Wolf Petersen und Prof. Thore Zantop haben dabei ein wissenschaftlich hoch ansprechendes, interdisziplinäres Programm konzipiert. Insgesamt 485 Teilnehmer, v.a. sportmedizinisch interessierte Ärzte aber auch Physiotherapeuten, Sportwissenschaftler, Orthopädietechniker und Studenten nahmen an dem Kongress teil. Für die Physiotherapeuten gab es am Freitag einen eigenen PhysioDay, wo spezielle Themen der Prävention von Sportverletzungen und Rehabilitation im Profisport besprochen wurden.   Die Ausbildung des Nachwuchses der „Young Academy“ und der Assistenzärzte/innen ist ein wichtiger Bestandteil unseres Jahreskongresses. In einem hybriden PreDay standen wissenschaftliche Themen wie Concussion, Schulterverletzungen oder EMG Diagnostik auf dem Programm. Der zweite Tag stand dann ganz im Zeichen der Praxis: Sonographie, Taping, Arthroskopie am Model  und EMG Hands on. Aktuelle Themen wie Social Media in Sport und Medizin wurden vorgestellt und zeigten einen Überblick über die verschiedenen Netzwerke und welche Relevanz sie für die Medizin haben. Interessant war auch, welche Relevanz Social Media inzwischen für die Industrie besitzt oder wie viel Aufwand es tatsächlich ist einen Instagram Kanal erfolgreich zu betreiben. Eine eigene Sitzung befasste sich mit digitalen Innovationen in der Sportmedizin. So wird z.B. künstliche Intelligenz in ersten Anwendungen in der Prävention von Sportverletzungen eingesetzt, wobei hier vor einem klinisch relevanten Einsatz u.a. noch ethische Fragen zu beantworten sind. Wer ist verantwortlich, wenn die künstliche Intelligenz entscheidet, da die Entscheidungswege der KI nicht mehr nachvollziehbar sind („Black Box“)? Schon im Einsatz dagegen sind Sensoren zur sensorgesteuerten Rehabilitation oder On Field Tracking, um noch individueller trainieren zu können oder digitale Gesundheitsanwendungen (DIGA).   Dem bekannten Sportmediziner und Gründungspräsidenten der GOTS Prof. Heinrich Hess wurde anlässlich seines 90. Geburtstags gratuliert und er wurde für seine außerordentlichen Verdienste für die GOTS geehrt. In der Sitzung Hochleistungssport gaben uns die erfolgreichen Wasserspringer Patrick Hausding und Lars Rüdiger, Bronzemedalliengewinner von Tokyo 2021 sowie die beiden paralympischen Athleten Christoph Wilke und Pierre Senska, interessante Einblicke in den Sport. Anschließend erfolgte die Ehrung von dem verstorbenen Kollegen Herrn Karl-Heinz Zeilberger aus München zum Sportarzt des Jahres 2022. Weitere interessante Themen wie arthroskopische Operationstechniken, Kreuzbandverletzungen, Verletzungen im Kindesalter, Einsatz von Biologika oder sportartspezifische Verletzungen standen auf dem Programm.                                           Auf der Mitgliederversammlung erfolgte dann die Staffelübergabe der Präsidentschaft von Prof. Romain Seil an seinen Nachfolger Prof. Thomas Tischer. PD Dr. Casper Grim wurde Incoming Präsident, Prof. Wolf Petersen Vizepräsident Deutschland und PD Dr. Christian Egloff Vizepräsident Schweiz. Dr. Michi Krifter wurde als Vizepräsident Österreich bestätigt.                       Beim Gesellschaftsabend kam auch der praktische Sport nicht zu kurz. In einem Beach Volleyball Turnier wurde um die Krone des besten GOTS Beach Volleyball Teams gespielt.                                                                                                                                         ©Intercongress / S.Runke – Die Bildermanufaktur   Anschließend haben uns die AGA Scopes dann musikalisch gut eingeheizt.                     Wir danken allen die den Kongress organisiert, durchgeführt, gesponsort oder teilgenommen haben und freuen uns auf ein Wiedersehen 2023 in Luxemburg!   GOTS – we care about sports! Ihre   Prof. Dr. Thomas Tischer, MBA          PD Dr. Casper Grim               Prof. Dr. Martin Engelhardt Präsident der GOTS                           Incoming Präsident                Schriftführer

Young Academy Students Days beim 37. GOTS Jahreskongress

Von Anna Hofferek und Elena Neunteufel Dieses Jahr gab es endlich wieder die Möglichkeit, den Jahreskongress der GOTS in kompletter Präsenz durchzuführen, genauso wie den dazugehörigen Young Academy Students Day. Dieser war heuer zweigeteilt und startete bereits am 18.05., dem Vorabend des eigentlichen Kongressbeginns mit einem Zoom Meeting zu den Grundlagen für die Hands On Kurse am Folgetag. Gesendet wurde aus dem Universitätscampus der Charité Berlin. Neben der Anatomie der Schulter (Stefan Köppe, Berlin), einem Einblick in die Schulterarthroskopie (Elena Neunteufel, Wien) kamen auch im Studium weniger präsente, aber dennoch höchst spannende Themen wie Concussion (Dr. Friedemann Schneider, Innsbruck) und die physiotherapeutischen Möglichkeiten in diesem Bereich (Anneke Klostermann, Zürich) zur Sprache. Einen großartigen Überblick zu Schulterverletzungen und -behandlungen präsentierte PD Dr. Christoph Lutter (Rostock). Wir bekamen zudem einen Einblick in die EMG Diagnostik am Beispiel des Schultergelenkes (Kine Academy). Schwerpunkt-Sportart und roter Themenfaden war heuer Rugby, eingeleitet von Andrzej Jasina (Rostock). Im Anschluss gab es noch eine online Mitgliederversammlung der Young Academy mit Neuwahlen des Vorstandes und Verleihung des ersten Curriculum Zertifikates. Danach ließen wir mit all denjenigen, die sich bereits live vor Ort in Berlin befanden, den Abend noch bei gutem italienischen Essen ausklingen. In der Kongresslocation MOA Berlin starteten am Donnerstag knapp 30 motivierte Studierende dann direkt in die Praxiskurse. Erstes Highlight war die gegenseitige Schulter-Sonographie (Fa. Alpinion Medical), angeleitet von Dr. Thomas Gangl und Dr. Kirsten Thünemann (Neumünster). Beim Taping Workshop wurde, unter Anleitung von Anneke Klostermann zudem die ein oder andere Rolle Tape verbraucht – auch für bisher unbekannte Techniken wie das Oberschenkel- oder Ohrtape im Rugby. Zwischen den Workshops war Zeit für eine kleine Stärkung, das Erkunden der Industrieausstellung und den ein oder anderen Vortrag des Kongressprogramms. In der Nachmittags-Session wurden unter Instruktion von Dr. Robert Lenz (Rostock) die wichtigsten Untersuchungstechniken der Schulter aufgefrischt. Unter Anleitung von PD Dr. Christoph Lutter wurde an Schulter-Modellen (Fa. Arthrex) der Umgang mit dem Arthroskop trainiert und OP Schritte, wie  das Setzen von Ankern und das Anbringen einer Rotatorenmanschettenaht geübt. MU Dr. Eugen Rašev (Schweinfurt) fesselte alle mit einem beeindruckenden Vortrag zum Thema Funktionspathologie der Schultergürtelmuskulatur in Bezug auf die häufigsten Schulterschmerzen der heutigen Zeit und demonstrierte Anschließend die praktische Anwendung von Elektromyographischen Diagnostik- sowie Therapiemöglichkeiten (Fa. Medizintechnik Horn, Kiso). Wiederum eine Methodik die über den Horizont des Standardcurriculums im Studium deutlich erweitert.                           Damit endete das Programm der Students Days. Als letzten Vortrag des ersten Tages besuchte ich die Podiumsdiskussion mit den 3 Spitzensportlern Patrick Hausding, Pierre Senska und Christoph Wilke. Zu erfahren, was sich alles hinter dem Leistungssport verbirgt, was man in dieser Zeit erleben darf, aber auch welche Opfer man dafür bringt, fand ich äußerst spannend. Ein weiterer Höhepunkt folgte abends mit der Kongressparty in Beach Mitte. Die Young Academy war mit ein paar Teams beim Beachvolleyball Turnier am Start und schlug sich gut! Auch wenn es für den Sieg nicht ganz gereicht hat, war es ein sehr gelungener Abend bei gutem Essen, toller Musik der AGA Scopes, dem ein oder anderen Getränk und vielen inspirierenden Gesprächen. Am Freitag verfolgten wir dann noch einige weitere spannende Vorträge, bevor die Heimreise angetreten wurde. Ein großes Dankeschön an alle Vortragenden sowie die Firmen Arthrex, Medizintechnik Horn/Kiso und Alpinion, welche uns die Geräte und Materialen zur Verfügung stellten! Alles in allem ein sehr schöner Kongress, auf dem man einige alte und viele neue Gesichter kennenlernen durfte. Ein paar intensive Tage, der uns gezeigt haben, was man im Bereich der Sportorthopädie alles erreichen kann und in denen man durch die Hands-On Kurse das eigene Wissen und die praktischen Fähigkeiten enorm erweitern konnte.