Neues GOTS-Komitee „Behindertensport“ gegründet
Im Januar 2022 hat sich unter der Leitung von Anja Hirschmüller und Bernhard Greitemann das neue GOTS-Komitee „Behindertensport“ gegründet. Weitere Mitglieder des Komitees sind: PD Dr. med. Karin Pieber: Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Uniklinikum St. Pölten Dr. med. Helmuth Ocanasek: Ärztlicher Leiter am Institut für Sport und Gesundheitsmedizin, Linz, Stv. ärztl. Leiter Cardiomed internistisches Rehabilitationszentrum, Verbandsarzt des OÖBSV, starke Lehraktivität in Sportmedizin und Rehabilitation Dr. med. Hartmut Stinus: Orthopäde und Fusschirurg Göttingen, Mannschaftsarzt des Deutschen Para Ski Teams alpin seit 1994 Dr. med. Phil Jungen: Facharzt Allgemeine Innere Medizin/Sportmedizin, Leiter Swiss Olympic Medical Centre, Leiter Nationales Zentrum für Rollstuhlsport, CMO Swiss Paralympic, Summer and Winter Paralympics, Teamarzt Swiss Para Ski Team, Verbandsarzt Schweizerische Gehörlosen Sportverband Oberstarzt Dr. Andreas Lison: Orthopäde und Leiter Zentrum für Sportmedizin der Bundeswehr, Mannschaftsarzt Dt. Delegation Invictus-Games 2017, Toronto, 2018 Sidney PhD Dr. Kathrin Steffen: Ostwestfälin, seit über 20 Jahren in Oslo/Norwegen, OSTRC und Olympiatoppen Forschungsschwerpunkt Verletzungs- und Krankheitsepidemiologie im Breiten- und Leistungssport mit Fokus auf das Gesundheitsmanagment und die Vorsorgeuntersuchung der norwegischen Paraathleten. Wissenstransfer: www.fittoplay.org und Get Set – Train Smarter. Dr. Thomas Schmalz: promovierter Physiker und Biomechaniker. Seit 1994 Leiter Biomechanik-Labor im Bereich Clinical Research & Services der Firma Ottobock Das Expertengremium widmet sich orthopädisch-sportmedizinischen Belangen des Sports von Menschen mit Behinderungen. Themen sind unter anderem die Sportmedizinische Betreuung, die Förderung der körperlichen Aktivität, die Prävention und der Wissenstransfer. Das erste Paper (Übersichtsarbeit) zur sportmedizinischen Betreuung ist in Arbeit. In einer allgemeinen Abhandlung geht es darum, was der betreuende Mediziner wissen/können muss. Anschließend soll in einer Serie zu einzelnen Behinderungen (Amputation, SCI, CP, VI,..) publiziert werden. Sportmedizinische Gesundheitsuntersuchungen von Menschen mit Behinderungen Ziel: Leitfaden für Sportmediziner, um Hemmschwellen im Umgang mit MmB, die Sport treiben möchten, abzubauen – ANH erarbeitet derzeit mit den DBS Empfehlungen für die lizensierten DOSB -UZs – Sichtung der aktuellen Empfehlungen der 4 Nationen (am GOTS Kongress) – erarbeiten eines Konsens bis Ende Jahr Förderung körperlicher Aktivität von Menschen mit Behinderungen Datenlage im DACH Raum unklar. Daten aus Norwegen vorhanden. Teilhabebericht der Bundesregierung Planung Bachelor/Masterarbeit. Auch die Datenlage zu Sport mit Hilfsmitteln ist unklar. Hier soll Studiengang „Orthobionic“ in Göttingen einbezogen werden Aus- und Weiterbildung stärken! Behindertensport ist im Master-Studiengang (Krems) platziert und am Kongress Einbezug der Young Academy Einbau in den Sportarztkurs Newsletter. Publikationen auf der Homepage und in Fachzeitschriften. GGf. im Verlauf auch über die nationalen Behindertensportverbände
YA Klettersport-Symposium rund um Hand & Fuß, 28.-29.01.2022 in Innsbruck
Liebe Young Academy! Im neuen Jahr nehmen wir gleich frisch Anlauf und möchten euch herzlich einladen zu unserem neu aufgesetzten Klettersport-Symposium rund um Hand & Fuß am 28.-29.01.2022 in Innsbruck! Anmeldung via gots.young.academy@gmail.com Die Veranstaltung wird unter den geltenden Covid-Bestimmungen abgehalten (mind.2G, genauere Informationen folgen kurzfristig).
GOTS – Kurzer Jahresrückblick 2021
Liebe Mitglieder, nach 2020 hatte COVID-19 uns auch in diesem Jahr fest im Griff. Dennoch haben wir weitergearbeitet und insbesondere die digitalen Aktivitäten der GOTS weiterentwickelt und etabliert: bei unserem Jahreskongress in Basel, unserem Sportarzt-Zertifikat, unserem Masterstudiengang und bei der neuen GOTS-Webinarreihe. Der GOTS kommt eine wichtige Funktion bei der Schaffung einer besseren Lebensqualität für die Menschen zu. Sie ist die einzige Fachgesellschaft, die Sportverletzungen und -schäden des Bewegungssystems in ihrer Gesamtheit behandelt – vom Entstehungsmechanismus über Prävention, Rehabilitation, Wiederaufnahme der sportlichen Aktivität für alle Sportarten, Alters- und Leistungsklassen und alle Gelenke. Die im letzten Jahr bereits formulierten Ziele wurden auch 2021 konsequent weiterverfolgt. Das Zertifikat GOTS-Sportarzt hat sich etabliert, es läuft der nunmehr 7. Kurzyklus. Der Universitätslehrgang Master of Science Sportmedizin ist 2018 erfolgreich angelaufen. Der modular aufgebaute Studiengang (8 Module) läuft über 5 Semester und wird berufsbegleitend angeboten. Erst vor wenigen Wochen hat der nunmehr bereits 3. Lehrgang begonnen. Aktuell gibt es 23 Studierende. Die Young Academy entwickelt sich prachtvoll und strukturiert ihr Fortbildungsangebot zunehmend. Aus den GOTS-Aktivitäten hervorheben möchten wir dieses Jahr unsere neue Webinarreihe, die sich eines regen Zuspruchs erfreut. Auch wenn diese Weiterentwicklung zu einem großen Teil dem coronabedingten digitalen Boom zugeschrieben werden kann, hätten wir dies nicht ohne den vorherigen Ausbau unserer Geschäftsstelle in Jena und an der Donau-Universität Krems bewerkstelligen können. In ihrem kostenlosen 90 Minuten Format ermöglichen die Seminare dem Zuschauer, sich kurz und prägnant eine aktuelle Übersicht zu einem spezifischen Thema zu verschaffen. Insbesondere hat sich herausgestellt, dass wir mit diesen digitalen Weiterbildungsseminaren sowohl treue GOTS-Mitglieder erreichen, als auch neue Kolleginnen und Kollegen ansprechen, für die die Angebote der GOTS sonst nicht so leicht zugänglich gewesen wären. Die Themen sind breit gefächert und spiegeln die Besonderheit der Sportorthopädie dar, insbesondere aber die Arbeit unserer verschiedenen Komitees, die sich größtenteils noch in der Aufbauphase befinden. Die Webinare erlauben uns ebenfalls, unser internationales Netzwerk aufrecht zu erhalten. So konnten wir unser postolympisches Webinar in Zusammenarbeit mit unseren Partnergesellschaften aus Japan und dem Internationalen Olympischen Komitee durchführen. Zum zweiten Mal hintereinander konnte unser Jahreskongress nicht in physischer Präsenz stattfinden. Unser Basler Team um Dr. Lukas Weisskopf hat allerdings keine Mühen gescheut, das sehr attraktive wissenschaftliche Programm innerhalb von nur wenigen Wochen auf digital umzustellen, sodass der 36. GOTS-Jahreskongress als “live-stream” und per “video on demand” stattfinden konnte beziehungsweise immer noch eingesehen werden kann. Die Vergabe der Preise und die Ehrung des Sportarztes des Jahres, die an Prof. Dr. Anja Hirschmüller ging, wurden ebenfalls in diesem Format vorgenommen. Eine besondere Auszeichnung für die Treue zur GOTS wurde unserem Gründungsmitglied Dr. Bernhard Segesser, Prof. Dr. Roland Biedert und unserem ehemaligen Kongresspräsidenten Prof. Dr. Beat Hintermann überreicht. Der 37. GOTS-Jahreskongress findet am 19. und 20. Mai 2022 in Berlin statt. Kongresspräsident ist Prof. Wolf Petersen. Wir hoffen, dass wir Sie dort begrüßen können und Sie sich aktiv an dem Programm beteiligen. 2021 hat uns verdeutlicht, welch hohen Stand Forschung und Entwicklung in unserer Welt erreicht haben. Noch nie vorher in der Menschheitsgeschichte ist es uns gelungen, in derart kurzer Zeit neue Impfstoffe zu entwickeln und einem Großteil unserer Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Auch wenn sie nicht perfekt sind und nicht von allen Anteilen unserer Bevölkerung akzeptiert werden, wollen wir an Sie appellieren, alles Mögliche zu tun, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Wir können hierzu einen nicht unwesentlichen Anteil beitragen, z.B. indem wir unsere Patienten und die Sportler, die wir betreuen, vom Sinn der Impfung und dem Beibehalten der Hygienemaßnahmen überzeugen, damit wir uns spätestens zum Jahreskongress in Berlin wieder direkt begegnen können. Die GOTS mit ihren knapp 1600 Mitgliedern und den 200 Mitgliedern der Young Academy ist eine lebendige Gesellschaft, die sich positiv weiterentwickeln wird. Ihnen und Ihren Familien wünschen wir ein schönes Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute für das Jahr 2022! Herzlichst Ihre Prof. Dr. Roman Seil Prof. Dr. Martin Engelhardt Präsident der GOTS Editor der SOT
Kongress Technische Orthopädie 2022
Liebe Kollegen und Kolleginnen, Freunde der Technischen Orthopädie, willkommen im Science Congress Center in Garching! Neuer Ort – starke Kooperationen – Synergien bündeln! Nach zwei Jahren Pandemie bedingter „Durststrecke“ ist es wieder soweit! Wir freuen uns, den Kongress Technische Orthopädie 2022 endlich wieder als Präsenz zu veranstalten. Im Science Congress Center in München-Garching! Bewährtes bleibt: brandaktuelle Themen, Austausch in Fachkreisen, Szene-Treff, die legendäre bayerische Gastfreundschaft. Einfach ein einzigartiger Kongress in Süddeutschland! Neues kommt dazu: Modernität, eine bessere Verkehrs- und digitale Infrastruktur. Ein größeres Platzangebot und mehr Raum für Get-Together. Die direkte Nähe zu München. Und ein deutlicher „Wow-Effekt“ der veranstaltungstechnischen Ausstattung. Durch die sinnvolle und fruchtbare Zusammenarbeit mit der D.A.F. (Deutsche Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V.) bekommt die Fußchirurgie ihren festen Platz im Programm. Ab 2022 unterstützt uns erstmalig als neuer zusätzlicher Partner auch die G.F.F.C. (Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenk Chirurgie e.V.). Zum ersten Mal binden wir auch befreundete Landesinnungen der Orthopädie-Schuhtechnik mit in das Programm ein. Beginnen werden wir mit der Landesinnung aus Hessen. Unser diesjähriges Motto lautet „Diabetes 2022“. Diabetes, ein oft aufgegriffenes Thema in der Orthopädie-Schuhtechnik. Langweilig oder abgegriffen? Nein, Diabetes ist und wird eine sehr große Herausforderung bleiben, aber es ist auch eine riesige Chance, sich in der Orthopädie-Schuhtechnik als Spezialist zu etablieren! Neben den innovativen medizinischen und technischen Ansätzen des Kongresses werfen wir als erste Veranstaltung in der Orthopädie-Schuhtechnik auch einen Blick auf den Diabetiker aus psychologischer Sicht. Das ist völlig neu, provokant, spannend und dennoch immens wichtig. Es gilt, zu verstehen, warum Diabetes eine Herausforderung ist und welche praxisnahen Lösungen es gibt. Ein besseres Verständnis der Hintergründe hilft Ärzten und Handwerk zugleich in der Versorgung unserer Patienten! Mit den besten Grüßen Christina Stukenborg-Colsman und Raimund Forst Zum Kongress
Neuer Start: Master of Science | Sportmedizin | 5 Semester, berufsbegleitend ab 25. April 2022
Inhalte MSc Sportmedizin
GOTS WEBINAR Reihe | Thema „Regenerative Therapien“ am 24. November
REGENERATIVE THERAPIEN Mittwoch 24. November 19-20 Uhr | ZOMM MEETING Anmeldung hier
GOTS Young Academy | Hands-on- Workshop Orthopädie: Kniegelenkverletzungen im Sport – Ein Rückblick
Von Elena Neunteufel Am 06.11.2021 fand in Heidelberg der 7. Hands- on Workshop zum Thema Kniegelenksverletzungen im Sport statt. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Holger Schmitt (Deutsches Gelenkzentrum Heidelberg) konnten 20 Studierende der Studiengänge Humanmedizin, Physiotherapie und Sportwissenschaft in Kleingruppen unterrichtet werden. Nach einer kurzen Einführung über die Gesellschaft für Orthopädisch- Traumatologische Sportmedizin und die Entwicklung der Young Academy durch den wissenschaftlichen Leiter erfolgte eine Führung durch die gastgebende adviva GmbH mit beeindruckender Präsentation über orthetische und prothetische Versorgungsmöglichkeiten von leicht- und schwerbehinderten Menschen jeden Alters bis zum Einsatz von speziellen Versorgungsmöglichkeiten für Spitzensportler und höchste Ansprüche. Herr Bönig (medi GmbH) gab eine kurzen Einblick über die Entwicklung eines weltweit im Orthesen- und Kompressionsbereich agierenden Unternehmens, bevor durch Fachvorträge über Funktionelle Anatomie des Kniegelenkes (Florian Bußmann, DGZ der ATOS- Klinik) und Kniegelenksverletzungen und ihre Behandlungsmöglichkeiten (Dr. Gregor Berrsché, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Universität Heidelberg) Grundlagen für die sich anschließenden Workshops gelegt wurden. In fünf Gruppen wurden die klinischen Untersuchungstechniken des Kniegelenkes demonstriert und intensiv geübt (Prof. Dr. Holger Schmitt, Dr. Gregor Berrsché), darüberhinaus an zwei der Fa. Esaote bereitgestellten Ultraschallgeräten die sonographische Untersuchung des Kniegelenks unter Anleitung durch Assistenzärzte des DGZ der ATOS Klinik (Florian Bußmann, Dominik Ferrari) durchgeführt. Die Studierenden hatten die Möglichkeit, Tapeverbände selbst anzulegen (Thomas Fuchs, Physiotherapeut, Physio3, Bensheim- Auerbach) sowie Wirkungsweise und Indikation zur Verwendung von Bandagen und Orthesen (Andreas Bönig, medi) zu erlernen. Moritz Göring (adviva Heidelberg) demonstrierte und diskutierte mit den Teilnehmern aktuelle Möglichkeiten und Trends der Bewegungsanalyse. Unter Berücksichtigung der aktuellen Hygienevorgaben konnte erstmals in diesem Jahr eine derartige Veranstaltung problemlos durchgeführt werden und die aus ganz Deutschland und sogar aus Graz angereisten Teilnehmer konnten mit vielen neuen Eindrücken an ihre Heimatorte und in die neue Studienwoche entlassen werden. Eine rundum gelungene Veranstaltung, die im nächsten Jahr ihre Fortsetzung finden wird.
GOTS Young Academy | Workshop Surfsport&Wasserrettung – Bericht aus Kiel
Von Elena Neunteufel Authentischer geht nicht! Am 24.09.2021 fand der GOTS Young Academy Hands-On Workshop zum Thema Surfsport & Wasserrettung im hohen Norden Deutschlands, unter der medizinischen Leitung von Dr. Thomas Gangl (FEK Neumünster) statt. Die Wassersportschule Surfer´s Paradise Laboe, welche die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte, wurde zur sportorthopädischen Fortbildungsstätte umfunktioniert. Den Beginn machte Dr. Jan Schiegnitz (Uniklinikum Kiel) mit einem interaktiven Vortrag zum Umgang mit Trauma Patienten. Zudem berichtete er über seine Karriere als Profisurfer und Mediziner sowie seine hautnahe Erfahrung in der Sporttraumatologie. Dr. Kirsten Thünemann (FEK Neumünster) gab einen Einblick in die Gefahrensituationen im Wasser inklusive Todesursachen und Materialkunde. Danach wurde die Garderobe auf Neopren gewechselt und es ging für die Praxissession an den Strand. Hier wurden Wasserrettungsmanöver geübt und im Wasser umgesetzt. Der Stand-Up-Paddle-Board Trainer Patrick Göth (Surfer´s Paradise) brachte den Teilnehmer/innen zudem praktische Skills auf dem Brett bei. Die Nachmittagssession stand ganz im Zeichen der Orthopädie. Dr. Gangl gab einen Überblick über die Verletzungsmuster in den unterschiedlichen Surfdisziplinen. Nils Radke von der Firma MTR bot eine Einführung in die Elektrotherapie und demonstrierte anschließend die praktische Anwendung zum Muskelaufbau in der Sportrehabilitation an den Teilnehmern. In der letzten Praxiseinheit erläuterte Dr. Gangl die klinischen Untersuchungstechniken am Kniegelenk.
Deutscher Fußkongress in Osnabrück – 18. und19. November
Immer wieder machte Corona einen Strich durch die Rechnung – der dritte Anlauf hat endlich geklappt: am 18. und 19. November lädt die Deutschen Assoziation für Fuß- und Sprunggelenk (DAF) zur 26. Jahrestagung in 2-G-Präsenz in die Friedensstadt Osnabrück ein. Thema des Kongresses: „Fuß und Sport – vom Kind bis zum Senior“. Kindliche und jugendliche Sportverletzungen und Überlastungsschäden, spezifische altersbedingte Verletzungsmuster, Sport mit Arthrose und Prothese, Rehabilitation nach Verletzungen und Operationen an Sprunggelenk und Fuß sowie das zunehmend wichtiger werdende Thema Prävention stehen im Fokus der Jahrestagung. Aus dem Gastland Japan kommt Ehrengast Prof. Dr. Yasuhito Tanaka, Fußspezialist der Universität Nara, der alten japanischen Kaiserstadt. Aus der Schweiz reisen die Ehrengäste Prof. Dr. Beat Hintermann und Prof. Dr. Victor Valderrabano an, die zu den führenden Fußspezialisten in Europa zählen. Geänderte Ausbildungsschwerpunkte haben in dem Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie zu einer Vernachlässigung konservativer Therapieverfahren und zu einer universitären Schwächung der „kleinen“ Disziplinen „Fuß und Sprunggelenk“ sowie „Sportorthopädie“ geführt. Gemeinsam mit Partnergesellschaften wie der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS), dem Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik sowie der Studiengemeinschaft für Orthopädie-Schuhtechnik will die DAF die Jahrestagung bereichern und Wege für gemeinsames Handeln ausloten. In einer immer komplexer werdenden Welt ist die Zusammenarbeit mit anderen Gesellschaften und über nationale Grenzen hinweg von entscheidender Bedeutung für eine positive Weiterentwicklung. Die Leistungsanreize in einer immer mehr durch die „Ökonomisierung“ geprägten Medizin haben zu Fehlentwicklungen geführt und die Prävention vernachlässigt. Mediziner tragen nicht nur Verantwortung für die Wiederherstellung kranker und verletzter Patienten, sie haben auch Verantwortung bei der Lösung gesamtgesellschaftlichen Probleme und sollten sich bei Fehlentwicklungen einmischen. Anregungen dazu werden von Prof. Dr. Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung, der die Abschluss-Lecture zum Thema „medizinische Ökonomie und Ethik. Ein Plädoyer gegen die Ökonomisierung des Alltags und des Gesundheitswesens“ halten wird, erwartet. Die Kommunikation zwischen Menschen ist hoch komplex und der persönliche Austausch von Mensch zu Mensch ist auch in Zeiten elektronischer Kommunikation nicht zu ersetzen. Osnabrück bietet Austausch und Vernetzung zwischen Fußchirurgen verschiedener Länder, zwischen Kollegen mit unterschiedlichen Fachschwerpunkten und verschiedenen Professionen. Das Klinikum Osnabrück mit dem Kongresspräsidenten Prof. Dr. Martin Engelhardt sowie die Universität Osnabrück mit Prof. Dr. Swen John heißen als Gastgeber alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich willkommen! Zum Kongress
GOTS in Tokyo
Mit ihrer Expertise im Gepäck flogen so einige GOTS-Ärzte nach Tokyo, um dort den Athleten bei den Olympischen Spielen zur Seite zu stehen. Was sie dort erlebt haben, schöne, schwere, freudige und bedrückende Momente – hier eine kleine Zusammenfassung und Impressionen. Dr. med. Karl-Heinz Kristen, Leiter der Sportklinik Wien, Österreich Das österreichische medizinische Team bestand aus 3-4 Ärzten, die die 53 österreichischen Starter betreuten. Die Olympischen Spiele Tokio 2020 – erfolgreich durchgeführt 2021 – waren, bedingt durch die Corona Pandemie, ganz spezielle Olympische Spiele. Kristen: „Aus unserer Sicht waren es sehr schöne und emotionale Spiele bei denen der Sport, die Sportlerinnen und Sportler aber auch die Trainerinnen und Trainer viel mehr als sonst im Focus standen. Und es war eine „once in your lifetime experience“ als medizinischer Betreuer dabei sein zu dürfen und die Athletinnen und Athleten so gut wie möglich zu unterstützen. Normalerweise sind bei Olympischen Spielen die Freunde, Familienmitglieder, Fans und Sponsoren der Athleten im Publikum und bei den Spielen präsent. Das reale Publikum waren diesmal ausschließlich die Betreuer. Die Millionen Zuschauer im Netz können ja nicht direkt anfeuern.“ „Das IOC hatte ein PlayBook generiert das die Abhaltung dieses riesen Events mit hoher Sicherheit ermöglicht hat. Und es ist gelungen. Japan war als Gastgeberland phantastisch, extrem gut organisiert und immer freundlich. Man muss bedenken, dass die Region Tokio im strikten Lockdown war. Von medizinischer Seite war glücklicherweise im gesamten österreichischen Team kein Corona Fall. Aber auch Husten, Schnupfen, Erkältung, Magen-Darm-Erkrankungen waren nicht existent. Bei den Athletinnen und Athleten waren Verletzungen der Finger, Überlastungen der Wirbelsäule, Muskulär – tendinöse Probleme der unteren Extremität zu behandeln. Eine Achillessehnen-Verletzung zwang eine Sportlerin zur Aufgabe.“ Links: Versorgung der Achillessehnen Verletzung in der Poliklinik im Olympic Village. MRI Untersuchung und Versorgung mit einer Orthese in der Bauerfeind Ambulanz waren hier rasch sehr freundlich möglich Mitte: Betti Plank, die ich beim – wie sie selbst sagte „Kampf ihres Lebens“ im Nippon Budokan betreuen durfte. Hier mit Betreuerteam und Bronzemedaille. Der etwas gebrochene 4.Finger war dabei Nebensache. Denn Karate wird 2024 in Paris nicht olympische Disziplin sein. Somit war das in ihrer Sportart die erste und auch einzige Chance auf eine Olympische Medaille. Und diese Chance hat sie genützt! Rechts: Visite beim Segel Team Austria. Im Extrem leistungsstarken Feld hatten das 49er Team David Hussl / Benjamin Bildstein bei ihrer ersten Olympia Teilnahme noch kein Medaillenglück. Mitte links Christoph Sieber – der Sportliche Direktor des ÖOC, links daneben Roman Hagara als Trainer. beide gemeinsam 3 Goldmedaillen „schwer“. Und am Schluß: Ein Freudensprung der ÖOC Teams im Olympic Village nach den gelungenen Spielen. (©privat) Dr. med. Christian Nührenbörger, Leiter Sportorthopädie, Clinique du Sport – CHL, Luxembourg: v.l.: Dr. Christian Nührenbörger und Prof. Martin Engelhardt (hier für die Dt. Triathlon Union) im Stadion, klinische Untersuchung Athlet, beim Training mit dem Athleten, zusammen mit Athleten, Trainer und Physiotherapeutin am Olympiastadion, glücklicher Finalist (© privat) Nührenbörger: „Die schönsten Erlebnisse waren der völlig unerwartete Finaleinzug eines Athleten, den ich 2 Jahre intensiv medizinisch aufgrund einer schweren Verletzung betreut habe und dessen Olympia-Qualifikation schon eine außergewöhnliche Leistung darstellte, das Wiedersehen mit lieben Kollegen und Freunden, die man über 1,5 Jahre nicht mehr „live“ getroffen hatte und die große Freundlichkeit der japanischen Gastgeber. Besonders anstrengend für uns war die Organisation der medizinischen Betreuung vor Ort bei mehreren gleichzeitig stattfindenden Wettkämpfen mit kleinem Team. Dazu kamen die COVID-Regeln mit konsequenter Maskenpflicht drinnen und auch draussen sowie die täglichen Kontrollen. Bedrückend waren die fehlenden Zuschauer und leeren Ränge in den Stadien. Aber trotz allem waren es tolle Spiele!“ Prof. Dr. med. Anja Hirschmüller, Leitende Ärztin Altius Swiss Sportmed Center, Schweiz / Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland von links: das Ärzteteam der deutschen paralympischen Mannschaft, Anja Hirschmüller mit den Fahnenträgern Miller und Teuber, Daumen hoch für die Athleten… …und die gesamte Mannschaft aus Ärzten und Physiotherapeuten der paralympischen deutschen Sportler (© privat) Anja Hirschmüller: „Insgesamt waren es tolle Spiele – trotz Restriktionen. Gute Organisation und große Freundlichkeit seitens der Japaner. Wahnsinnig viele Helfer und Helfershelfer mit Origamigeschenken.. ;-.) . Die schönsten Erlebnisse? Das Wiedersehen mit lieben Kollegen, der Medaillentag „meiner“ Para Radsportler beim Zeitfahren am Fuji. Aber natürlich auch die erfolgreiche Reanimation des belgischen Athleten und das tolle belgische Team waren ein persönliches Highlight für mich. Negativ und etwas befremdlich war das leere Leichtathletikstadion – es wirkte irgendwie etwas traurig. Sportlich gesehen war das Unglückliche Ausscheiden der Goalballmannschaft und der knappe 4. Platz unseres Bahntandems sehr schade. Bei der Organisation hat mich vor allem der Aufwand in der Poliklinik für „kleine“ diagnostische Dinge wie Urinuntersuchungen (es musste immer erst ein japanischer Arzt schauen und der Athlet musste selbst mitkommen) gestört, sowie die Tatsache dass nicht alle Medikamente eingeführt werden dürfen und man sich somit nicht perfekt ausgerüstet fühlt.“ PD Dr. Casper Grim, Chefarzt Klinik für Orthopädie und Sportmedizin, Klinikum Osnabrück, Deutschland links: Casper Grim und Christian Nührenbörger im Stadion, ©privat