Fit am Korb: Belastungen der Athleten und Prävention im Basketball

GOTS Newsletter Juli 2025
Leistungssport Medizin Symposium Muskel-Sehnen-Verletzungen, Allianz Arena München

Leistungssport-Medizin Muskel-Sehnen-Verletzungen_Flyer MUC _Allianz-Arena 07-2025 Zur Website
Das war der 40. Jahreskongress der GOTS

Der 40. Jahreskongress der GOTS mit einer Premiere Es war der 40. Kongress der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin und gleichzeitig eine Premiere: Zum ersten Mal richtete die GOTS ihr größtes Jahres-Event in kompletter Eigenregie, ohne Kongress-Agentur, aus. Die Anstrengungen haben sich gelohnt, das spiegelte sich in den zufriedenen Kongress-TeilnehmerInnen wider. Exakt 528 Teilnehmer aus 11 Nationen – Österreich, Deutschland, Schweiz, Belgien, Luxemburg, Italien, Polen, Schweden, Frankreich, Japan und Südkorea – waren vom 15. bis 17. Mai 2025 nach Krems an der Donau gereist, um sich zu informieren, weiterzubilden, zu networken und auch – um miteinander Sport zu treiben und gesellig beisammen zu sein. In über 100 Vorträgen und 15 Workshops und Instruktionskursen wurde hochaktuelles Wissen vermittelt. 26 Industrieaussteller zeigten ihre neuesten Entwicklungen am Markt. Gemeinsam für den Sport Unter dem Motto „Gemeinsam für den Sport“ und unter wissenschaftlicher Leitung des Kongress-Teams – Kongresspräsident Prof. Dr. Stefan Nehrer, Kongresspräsidentin PD Dr. Karin Pieber und Kongresssekretär Prof. Dr. Lukas Negrin – wurde das Event ein voller Erfolg. Kongresseröffnung durch Kongresssekretär Prof. Dr. L. Negrin, Kongresspräsidenten Prof. Dr. S. Nehrer und Kongresspräsidentin PD Dr. K. Pieber Zur Eröffnung des Kongresses konnte die GOTS Frau Viktoria Weber, Vizerektorin für Forschung und nachhaltige Entwicklung der Universität für Weiterbildung Krems, und Herrn Rudolf Mallinger, Rektor Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften, begrüßen. Zwei namhafte Ehrengäste Als Ehrengäste begrüßte die GOTS in diesem Jahr Prof. Dr. Romain Seil mit der Honorary-Lecture „Meniscus in Sports medicine“ und Laura de Girolamo mit einem Ehrengastvortrag zum Thema „Regenerative science in Sports – The Future?“. Zwei sehr gelungene Vorträge, die starken Applaus fanden. Ehrengäste Prof. Dr. R. Seil (li.) und Dr. L. de Girolamo Prof. Dr. Romain Seil aus Luxemburg ist Orthopäde und Wissenschaftler und als CMO der Abteilung für Neurowissenschaften und Muskuloskelettale Erkrankungen am Centre Hospitalier de Luxembourg tätig. Seine Spezialisierung liegt auf Meniskusrekonstruktionen und Verletzungen des vorderen Kreuzbandes. Er ist ehemaliger Präsident der ESSKA sowie der GOTS und Vorsitzender der medizinisch-wissenschaftlichen Kommission des Luxemburger Olympischen Komitees (COSL). Frau Dr. Laura de Girolamo PhD ist Biologin und Leiterin des Labors für Orthopädische Biotechnologie (OBL) des Galeazzi Orthopädischen Instituts in Mailand. Ihr Schwerpunkt in der Grundlagen- und translationalen Forschung liegt auf mesenchymalen Stammzellen, insbesondere aus Fettgewebe und Sehnen. Ziel ist die Entwicklung biologischer Lösungen zur Förderung der Knorpel-, Sehnen- und Knochenregeneration durch Verbesserung der Aktivität und des klinisch-therapeutischen Potenzials von mesenchymalen Stammzellen. Die so unterschiedliche Arbeit der Ehrengäste zeigt in voller Bandbreite die wertvolle Zusammenarbeit der Experten auf ihren Gebieten für die Sportmedizin. Von regenerativen Therapien bis zu schweren Verletzungen in der Sportmedizin Thematische Schwerpunkte lagen in diesem Jahr neben der regenerativen Medizin im Sport auf schweren Verletzungen in der Sportmedizin sowie auf den Überlastungsschäden. Besonderes Interesse galt auch den Vorträgen zu den Langzeitbelastungen im Sport, vor allem im Marathon und dem alpinen Skisport. „Sand, Sonne, Spitzensport – Beachvolleyball im Fokus“ hieß eine der Haupt-Sessions und sorgte für eine komplett volle Campus-Hall. Die größte Aufmerksamkeit gilt im Beachvolleyball den Knien, Sprunggelenken, Schultern und den Fingern. Doch gerade in dieser Sportart wird häufig mit verletzten Gelenken weitergespielt. Viele Spieler plagen sich mit Rücken- und Schulterschmerzen. In einer Keynote berichtete Clemens Doppler von den Höhen und Tiefen eines Vizeweltmeisters im Beachvolleyball. Er legte den Teilnehmern ans Herz, sich selbst immer wieder die eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu machen – im Sport genauso wie im Alltagsleben, den Focus nicht auf Probleme, sondern auf Chancen zu richten. Auch die Highlight Session „Extrem hoch – Höhenmedizin und Sport im Grenzbereich“ sorgte für einen übervollen Saal. Spannend und informativ berichteten neben Wolfgang Schobersberger die Alpin-Sportler Michael Strasser und Rudolf Hauser, was sie zu solchen Leistungen hoch in den Bergen antreibt, wie sie sich vorbereiten und vor allem, welche große Rolle die mentale Stärke dabei spielt. Im Verbandsärzte-Symposium fanden unter anderem besondere Kühlstrategien bei der Triathlon-Betreuung und die Versorgung von ungewöhnlichen Meniskusverletzungen großes Interesse bei den Zuhörern. Kinder und Jugendliche im Spitzensport Kinder und Jugendliche im Spitzensport zu betreuen, erfordert ein besonderes Wissen und viel Feingefühl gegenüber den jungen Persönlichkeiten. Das GOTS-Komitee Kindersport nimmt sich schon lange dieser Dinge an und stellte auch ein attraktives Programm zusammen. So ging es nicht nur um wichtige sportorthopädische Dinge, sondern auch um die Förderung sportlicher Aktivität bei chronisch kranken Kindern, die genderspezifische Verletzungsprävention und Besonderheiten in der sportorthopädischen Betreuung von NachwuchsleistungssportlerInnen. Insgesamt 120 ReferentInnen vermittelten geballtes Wissen auf dem Kongress. Das wissenschaftliche Programm stand unter dem Patronat von ESSKA, AGA, Austria ÖGSMP Sportmedizin und der physioaustria. Sportarzt des Jahres 2025 ist … Eine Ehrung der besonderen Art folgte am Freitagnachmittag. Prof. Dr. Christian Fink aus Österreich ist zum GOTS-Sportarzt des Jahres 2025 gewählt worden. Vertreter der GOTS und der Verbandsärzte gratulieren sehr herzlich! Ehrung des Sportarztes des Jahres, v.l.: GOTS-Präsident Prof. Dr. T. Tischer, Prof. Dr. L. Negrin, Prof. Dr. C. Fink, Laudator Prof. Dr. W. Schobersberger Dr. C. Schneider Preise für wissenschaftliche Arbeiten Für junge WissenschaftlerInnen bietet der GOTS-Kongress jährlich eine Plattform, um schon zeitig die eigenen Arbeiten zu präsentieren und die Arbeiten anderer kennenzulernen. So werden im Vorfeld des Kongresses jährlich verschiedene Wissenschaftspreise ausgelobt, die den Nachwuchs dazu motivieren, eigene Forschungsthemen einzureichen und zur Diskussion zu stellen. GOTS Young Investigator Award – by Bauerfeind 2025 Das Forum „GOTS Young Investigator Award – by Bauerfeind“ richtet sich besonders an junge Forscher und bietet ihnen die Möglichkeit, ihre Forschungsarbeiten als Abstract einzureichen und in Form eines Vortrags öffentlich zu präsentieren. Den 1. Preis erhielt in diesem Jahr Clemens Unterguggenberger für seine Arbeit „Reaktion des Gelenkknorpels auf Hyperosmolaren Stress: Bericht über ein Ex Vivo Verletzungsmodell“. Den 2. Preis gewann Carla Barone mit dem Thema „Bessere funktionelle Ergebnisse und höhere Rückkehrrate zum Sport nach operativer versus konservativer Behandlung akuter proximaler Hamstringsehnenrupturen“ und der 3. Preis ging an Felix Euler-Rolle mit der Arbeit „Präoperative Evaluierung der Quadrizepssehne als Autograft in der Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes mittels MRT“. Wir gratulieren den Preisträgern und danken dem Sponsor Bauerfeind für seine Unterstützung! Ehrung der Gewinner des Young Investigator-Awards – by Bauerfeind, v.l.: Prof. Dr. S. Nehrer, Frau P. Rackow (Firma Bauerfeind), C. Unterguggenberger,
Umgang mit Missbrauch und Belästigung im Sport – eine Herausforderung für Sportmediziner

GOTS Newsletter Juni 2025
Prof. Dr. Christian Fink (Österreich) ist GOTS-Sportarzt des Jahres 2025 | PM Mai 2025
Die Auszeichnung „Sportarzt des Jahres” wird jährlich von den Verbandsärzten Deutschland e.V. und der GOTS auf dem Jahreskongress der GOTS verliehen. Das Vorschlagsrecht steht dem Vorsitzenden der Verbandsärzte, dem Präsidenten und den Vizepräsidenten der GOTS zu. Vorschläge können auch Sportärzte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie das Präsidium der „Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention” einreichen. Über die Auszeichnung als „Sportarzt des Jahres” entscheidet der Vorstand der GOTS mit einfacher Mehrheit. Der „Sportarzt des Jahres” muss einige Voraussetzungen erfüllen: unter anderem die kontinuierliche Betreuung einer Nationalmannschaft einer olympischen Sportart als Verbandsarzt bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und/oder Olympischen Spielen, absolute Zuverlässigkeit in Sachen Antidoping, aktiver Einsatz im betreuenden Verband zur Vermeidung von Sportverletzungen und Sportschäden, strikte Einhaltung einer ethisch sauberen Medizin sowie überdurchschnittliche Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der praktischen Sportmedizin.“ In diesem Jahr erhält Prof. Dr. Christian Fink (Österreich) diese Auszeichnung. Sein Werdegang führte ihn von Oberösterreich über Innsbruck unter anderem nach Vail, Pittsburgh, Melbourne und Perugia. Früh suchte er die besten Mentoren der Welt – und wurde selbst zu einem. An knapp 200 Originalarbeiten, darunter Schlüsselstudien zur Kreuzbandrekonstruktion, zur Rolle der Quadrizepssehne, zur MPFL- und Meniskuschirurgie, zur Rückkehr in den Leistungssport nach schwerer Verletzung und vielen weiteren Themen hat er maßgeblich mitgewirkt. 30 Buchbeiträge verfasst und über 400 Vorträge gehalten. Seine größte Leistung liegt darin, dass er es geschafft hat, eine Brücke zu schlagen: zwischen Spitzensport und klinischer Versorgung, Grundlagenforschung und OP-Saal, Reha-Strategie und Return-to-Sport-Diagnostik. Fink versteht Operieren nie als Selbstzweck, sondern als Teil eines Ganzen – mit einem klaren Bekenntnis zur Ethik und interdisziplinären Rehabilitation. Christian Fink sagt: „Ich sage meinen Patienten: Die Operation macht vierzig Prozent aus, das ´Danach´ sechzig.“ Dieses Zitat zeigt klar seine Haltung: Für ihn beginnt Erfolg nicht im OP und endet dort auch nicht. Erfolgreiche Behandlung, insbesondere im Spitzensport, heißt: verstehen, begleiten, abfangen. Und manchmal auch ehrlich sein. Er ist einer, der sich traut, offen über die Schattenseiten der Sportmedizin zu sprechen. Über den Druck, die Erwartungshaltung und als Arzt selbst im Rampenlicht zu stehen. Und darüber, wie wichtig es ist, nicht nur die Verletzung, sondern den Menschen dahinter zu sehen. Christian Fink ist ein Arzt, der in der Champions League des internationalen Spitzensports mitarbeitet – und der dabei die Füße am Boden behält. Ein Arzt, der sich nicht nur mit Skalpell, sondern auch mit Sprache einsetzt – als Lehrer an zwei Universitäten, als Betreuer dutzender Dissertationen, als Kongresspräsident und als Präsident bzw. Repräsentant diverser internationaler Gesellschaften. Mit seiner Innsbrucker Gemeinschaftspraxis „Gelenkpunkt“ gemeinsam mit der Privatklinik Hochrum hat er ein internationales Modell für moderne Sportmedizin geschaffen und mit der Gründung der „OSMI-Stiftung“ Forschung und Prävention neu gedacht. Seine Arbeit ist geprägt von fachlicher Exzellenz, internationaler Strahlkraft – und einer großen Nähe zum Menschen. Sein Einsatz steht für das, was Sportmedizin bedeutet!
Prof. Dr. Christian Fink (Österreich) ist GOTS-Sportarzt des Jahres 2025

Die Auszeichnung „Sportarzt des Jahres” wird jährlich von den Verbandsärzten Deutschland e.V. und der GOTS auf dem Jahreskongress der GOTS verliehen. Das Vorschlagsrecht steht dem Vorsitzenden der Verbandsärzte, dem Präsidenten und den Vizepräsidenten der GOTS zu. Vorschläge können auch Sportärzte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie das Präsidium der „Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention” einreichen. Über die Auszeichnung als „Sportarzt des Jahres” entscheidet der Vorstand der GOTS mit einfacher Mehrheit. Der „Sportarzt des Jahres” muss einige Voraussetzungen erfüllen: unter anderem die kontinuierliche Betreuung einer Nationalmannschaft einer olympischen Sportart als Verbandsarzt bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und/oder Olympischen Spielen, absolute Zuverlässigkeit in Sachen Antidoping, aktiver Einsatz im betreuenden Verband zur Vermeidung von Sportverletzungen und Sportschäden, strikte Einhaltung einer ethisch sauberen Medizin sowie überdurchschnittliche Kenntnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet der praktischen Sportmedizin.“ In diesem Jahr erhält Prof. Dr. Christian Fink (Österreich) diese Auszeichnung. Sein Werdegang führte ihn von Oberösterreich über Innsbruck unter anderem nach Vail, Pittsburgh, Melbourne und Perugia. Früh suchte er die besten Mentoren der Welt – und wurde selbst zu einem. An knapp 200 Originalarbeiten, darunter Schlüsselstudien zur Kreuzbandrekonstruktion, zur Rolle der Quadrizepssehne, zur MPFL- und Meniskuschirurgie, zur Rückkehr in den Leistungssport nach schwerer Verletzung und vielen weiteren Themen hat er maßgeblich mitgewirkt. 30 Buchbeiträge verfasst und über 400 Vorträge gehalten. Seine größte Leistung liegt darin, dass er es geschafft hat, eine Brücke zu schlagen: zwischen Spitzensport und klinischer Versorgung, Grundlagenforschung und OP-Saal, Reha-Strategie und Return-to-Sport-Diagnostik. Fink versteht Operieren nie als Selbstzweck, sondern als Teil eines Ganzen – mit einem klaren Bekenntnis zur Ethik und interdisziplinären Rehabilitation. Christian Fink sagt: „Ich sage meinen Patienten: Die Operation macht vierzig Prozent aus, das ´Danach´ sechzig.“ Dieses Zitat zeigt klar seine Haltung: Für ihn beginnt Erfolg nicht im OP und endet dort auch nicht. Erfolgreiche Behandlung, insbesondere im Spitzensport, heißt: verstehen, begleiten, abfangen. Und manchmal auch ehrlich sein. Er ist einer, der sich traut, offen über die Schattenseiten der Sportmedizin zu sprechen. Über den Druck, die Erwartungshaltung und als Arzt selbst im Rampenlicht zu stehen. Und darüber, wie wichtig es ist, nicht nur die Verletzung, sondern den Menschen dahinter zu sehen. Christian Fink ist ein Arzt, der in der Champions League des internationalen Spitzensports mitarbeitet – und der dabei die Füße am Boden behält. Ein Arzt, der sich nicht nur mit Skalpell, sondern auch mit Sprache einsetzt – als Lehrer an zwei Universitäten, als Betreuer dutzender Dissertationen, als Kongresspräsident und als Präsident bzw. Repräsentant diverser internationaler Gesellschaften. Mit seiner Innsbrucker Gemeinschaftspraxis „Gelenkpunkt“ gemeinsam mit der Privatklinik Hochrum hat er ein internationales Modell für moderne Sportmedizin geschaffen und mit der Gründung der „OSMI-Stiftung“ Forschung und Prävention neu gedacht. Seine Arbeit ist geprägt von fachlicher Exzellenz, internationaler Strahlkraft – und einer großen Nähe zum Menschen. Sein Einsatz steht für das, was Sportmedizin bedeutet!
GOTS-SIAGASCOT-Fellowship – JETZT anmelden!!!

Im Rahmen des GOTS-SIAGASCOT-Fellowship werden auf Einladung der SIAGASCOT zwei Fellows der GOTS für zwei Wochen Italien bereisen und wichtige sportorthopädische Erfahrungen sammeln können. Im Gegenzug dazu werden im Folgejahr zwei Fellows aus Italien für zwei Wochen Deutschland, Österreich und die Schweiz bereisen und dort die wichtigsten sportorthopädischen Zentren besuchen. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit Lebenslauf inklusive Darstellung des beruflichen Werdeganges (mit praktischen Tätigkeiten und Publikationen/Vorträgen) bis zum 1. Juni 2025 per eMail an die GOTS-Geschäftsstelle. Voraussetzungen sind eine berufliche Tätigkeit in der Orthopädie/Unfallchirurgie, Englischkenntnisse und die GOTS-Mitgliedschaft. Das Fellowship wird von PD Dr. Marco Ezechieli, Paderborn betreut. GOTS-Geschäftsstelle Dr. Katrin Henkel Gebäude 14 Bachstraße 18 07743 Jena Tel. 0 36 41 / 47 24 158 Fax 0 36 41 / 47 21 921 mobil 0 176 / 240 825 53 eMail: office@gots.org
Wearables in der Sportwissenschaft und -medizin

GOTS Newsletter Mai 2025
Smartwatches, Wearables und Co. – wie genau sind sie? | PM April 2025
In vielen Sportarten haben sich inzwischen Smartwatches und Wearables etabliert. Vom Freizeitsportler bis zum Profi messen gerade im Triathlon die Athleten damit nicht nur Distanz und Geschwindigkeit, sondern auch ihre Herzfrequenz und vieles mehr. Bei einem sinnvoll aufgebauten Training kann diese Technik eine große Hilfe sein. Doch wie genau messen die Geräte beim Laufen, Radfahren und Schwimmen? Darüber referiert Professor Dr. Olaf Ueberschär, Professor für Mensch-Technik-Interaktion und Biomechanik an der Hochschule Magdeburg-Stendal und am IAT Leipzig, auf dem 40. GOTS-Kongress vom 15. bis 17. Mai (Donauuniversität Krems). Prof. Ueberschär und sein Team haben in einer aktuellen Studie mit 30 Sportlern (15 Frauen, 15 Männer) – vom Breitensportler bis zum Semi-Profi – 10 Smartwatches ausgiebig auf ihre Genauigkeit bei der Messung von Herzfrequenz, Distanzen (über globale Navigationssatellitensysteme, GNSS), Schwimmzugfrequenz und der Anzahl der Schwimmbahnen in einem offiziellen 50-m-Wettkampfbecken getestet. Im Test waren: Amazfit GTS3, Apple Watch SE, Fitbit Versa 4, Fossil Gen 6 Smartwatch, Garmin Forerunner® 955 Solar, Garmin Venu® 2, Huawai Watch GT 3, Polar Ignite 2, Samsung Galaxy Watch 4 und die Mi Watch. Das Fazit: „Es gibt große Unterschiede in den Messungen und auch bei guten Geräten gibt es immer Sportler, bei denen zumindest die Herzfrequenzmessung nicht funktioniert“, so Ueberschär. Die optische Herzfrequenzmessung jeder Smartwatch wurde mit der eines Brustgurts verglichen, der zuvor mit einem klinischen EKG validiert worden war. Die Teilnehmer absolvierten fünf 3-Minuten-Intervalle auf einem motorisierten Laufband, um die Genauigkeit der Herzfrequenzmessungen zu bewerten. Darüber hinaus wurde für jede Smartwatch die Lauf- und Raddistanzmessung in ausgiebigen Überland-Feldversuchen im Gelände und im Stadion getestet. Herzfrequenz Beispielsweise hat die Apple Watch bei der Herzfrequenz-Messung in Summe gut abgeschnitten, lag bei zwei Sportlern jedoch 40 Herzschläge über dem realen Wert. Bei zwei verschiedenen Garmin-Produkten stimmte die Herzfrequenz bei je 6 und 8 Sportlern nicht. Während klassische Brustgurte die Herzfrequenz noch relativ genau messen, gibt es am Handgelenk mit den Uhren nun große Abweichungen. Der Grund ist beim Laufen zum Beispiel die Relativbewegung zwischen Arm und Uhr, die zu Fehlinterpretationen als Pulsfrequenz führt. Auch Unterschiede im Unterhaut-Fettgewebe und in der Hautfarbe sind ausschlaggebend. Ueberschär: „Die praktische Konsequenz ist, dass jeder Sportler seine Herzfrequenz vorher immer mit einem EKG oder Brustgurt gegenmessen sollte, um die individuelle Messungenauigkeit seiner Smartwatch zu kennen. Distanz Die GPS- und GNNS-Systeme können inzwischen alle ganz gut die Distanz messen. Die Wissenschaftler ließen die Sportler erst im Stadion laufen, später im profilierten Gelände mit Bäumen, Spitzkehren und einigen Höhenmetern. Dies erfolgte über sechs Läufe von 4000 m auf der Innenbahn eines offiziellen 400-m-Tartan-Wettkampfstadions, sechs hügelige Outdoor-Läufe über 3,4 km und vier Wiederholungen einer 36,8 km langen Rennradstrecke. Die Abweichungen zwischen den Uhren lagen zwischen 0,8 und 17 Prozent, im Mittel bei 5 Prozent von der realen Strecke. Der Grund hierfür ist die Ungenauigkeit in der Positionsermittlung über die Satellitensignal-Laufzeiten. Die Distanz ist jedoch entscheidend für die Trainingsgestaltung und die daraus abgeleitete momentane und durchschnittliche Bewegungsgeschwindigkeit der Athleten. Die Garmin Forerunner, Huawei und Apple Watch schnitten mit unter 1 Prozent Abweichung am besten ab. Schwimmen Drei Schwimmprotokolle von 200 m bis 400 m wurden dreifach in einem 50 m langen olympischen Wettkampfbecken durchgeführt. Dabei wurden die gemessene Distanz und die Anzahl der Schwimmzüge ausgewertet. Interne Sensoren detektieren jeweils Bewegungen und Richtungsänderungen. Bei 400 Meter Kraul nonstop schnitt nur die Garmin Forerunner gut ab, Polar und Fitbit lagen mit einer Bahn daneben. Ueberschär: „Sobald die Schwimmlage des Körpers im Becken jedoch geändert wurde, lag die Fehlerquote bei bis zu 100 Prozent. Die Uhren konnten weder den Schwimmstil noch die Distanz richtig erkennen“ Grund sind hier unter anderem fehleranfällige Algorithmen zur Analyse der Raumlagewinkel des Schwimmers, die das Drehen beim Lagewechsel, z. B. von Kraul auf Rücken, nicht von einer Wende am Bahnende unterscheiden können. Fazit Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Messergebnisse bei einigen Smartwatches erheblich von den tatsächlichen Werten abweichen. Messungen beim Straßenradfahren über längere Distanzen mit nur wenigen Kurven waren genauer als die beim Laufen im Freien und sogar genauer als die auf der 400-m-Bahn. Beim Schwimmen wird die Genauigkeit der gemessenen Distanzen durch die Lagenwechsel bei den meisten Smartwatches stark beeinträchtigt.
Nahrungsergänzungsmittel im Sport – sinnvoll oder nicht? | PM April 2025
Die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) ist im Breiten- und Spitzensport weit verbreitet. Bei den meisten ist die wissenschaftliche Evidenz für den Nutzen im Sport unzureichend. Zahlreiche Fachgesellschaften empfehlen zur Gesundheitsförderung und Leistungsoptimierung „Food first-Strategien“, d.h., eine an Training- und Wettkampfbelastungen angepasste, ausgewogene Ernährung. In spezifischen Situationen kann nach gründlicher Risiko-Nutzen-Analyse der Einsatz bestimmter NEM dennoch sinnvoll sein (Food first, but not always food only). In welchen individuellen Situationen ein Einsatz Sinn macht und worauf dabei zu achten ist, darüber referiert PD Dr. Oliver Neubauer, Forschungsbereichsleiter „Sporternährung mit physiologischer Ausrichtung“, Department für Ernährungswissenschaften, Universität Wien und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität für Weiterbildung Krems auf dem 40. GOTS-Kongress. Der hochkarätige Kongress findet vom 15. bis 17. Mai an der Donau-Universität Krems statt. „Eine gute fachliche Evidenz haben je nach Art und Intensität des Sports und in jeweils sportartspezifischen Situationen Sportgetränke, kohlenhydrat-reiche Energieriegel, Gels und Proteinsupplemente, Eisen, Multivitamine, Vitamin D und Probiotika“, so Neubauer. Diese Produkte sichern den Bedarf an Energie, Kohlenhydraten und Flüssigkeit unmittelbar vor und während intensiver und langer Ausdauerbelastungen, wie z.B. einem (Halb-)Marathon. Bei einer Belastungsdauer von 45 bis 75 Minuten reichen für eine leistungsfördernde Wirkung bereits geringe Mengen an Kohlenhydraten. Bei einer Belastungsdauer ab einer Stunde bis zweieinhalb Stunden wird eine Zufuhr von 30 bis 60 Gramm Kohlenhydraten pro Stunde empfohlen, ab zweieinhalb Stunden 60 bis 90 Gramm pro Stunde. Energieriegel sollten Kohlenhydrate in leicht verdaulicher und schnell absorbierbarer Form enthalten. Bei extremen Belastungen, unter Hitzebedingungen und bei hohen Schweißverlusten sollte jeder auf die Beigabe von Natrium in Sportgetränken achten. Proteinsupplemente Proteine (Eiweiße) sorgen nach dem Training für die Neubildung körpereigener Proteine als molekulare Basis für Anpassungen an Kraft- und Ausdauertraining. Grundsätzlich kann ein trainingsbedingter Mehrbedarf von 1,2 bis 2 Gramm Proteinen pro Kilogramm Körpergewicht (abhängig von der Trainingsgesamtbelastung) sehr gut über eine geeignete Zusammenstellung natürlicher Lebensmittel abgedeckt werden. Dies gilt auch für die empfohlene Zufuhr von 20 bis 30 Gramm hochwertigen Proteinen in der unmittelbaren Regenerationsphase nach intensivem Training, um die muskuläre Proteinneubildung zu optimieren. Proteinsupplemente bieten keinen physiologischen Vorteil im Vergleich zu Lebensmitteln. Mikronährstoff-Supplemente Zu möglicherweise kritischen Mikronährstoffen in sportartspezifischen Situationen zählen Eisen, Calcium, Natrium und Vitamin D. Potenzielle Ursachen für eine Unterversorgung sind sportassoziierte Verluste (z.B. über den Schweiß), ein trainingsbedingter Mehrbedarf (z.B. durch einen gesteigerten Energieumsatz), und sportartspezifische Ernährungsweisen (z.B. in Phasen der Gewichtsreduktion). Ein möglicher sportbedingter Mehrbedarf bei Mineralstoffen und Vitaminen ist schwierig zu bestimmen. Allerdings kann auch ein theoretischer Mehrbedarf im Bereich von ca. 100 bis 200 Prozent der Referenzwerte für die Allgemeinbevölkerung in der Regel sehr gut durch eine ausgewogene und energiebilanzierte Ernährung erreicht werden. Multi-Vitamin-/Mineralstoff-Präparate machen nur in bestimmten Situationen Sinn und es muss auf eine „physiologische“ Dosierung geachtet werden. Einen möglichen Nutzen, aber noch unzureichend erforscht, bieten isolierte Polyphenole, Kollagen-Protein, Carnitin und Fischöl. Keinen gesicherten Nutzen haben dagegen Magnesium, Beta-Hydroxy-beta-Methylbutyrat (HMB) und Verzweigkettige Aminosäuren (BCAAs)/Leuzin. Fazit Sowohl für den Breiten- als auch für den Spitzensport bietet eine ausgewogene Lebensmittelauswahl ein enormes Potenzial. In den letzten Jahren wurden zahlreiche lebensmittelbasierte Empfehlungen für eine an Trainingsbelastungen angepassten Ernährung entwickelt und validiert. Anschauliche Beispiele sind die Lebensmittelpyramide für Sportler und Sportlerinnen der Swiss Sports Nutrition Society (SSNS) oder „The Athlete’s Plate“. Für alle Freizeitsportler gilt: NEM sind nur sinnvoll in Situationen, in denen die bedarfsdeckende Aufnahme von Energie, Nährstoffen (besonders Kohlenhydrate) und Flüssigkeit in Form von „natürlichen“ Lebensmitteln nicht praktikabel ist. Oder bei einem klinisch diagnostiziertem Nährstoffmangel. Zum Kongress